Technologie

Regionales Gezerre um eine Milliarde

Der Standort der Agentur für Sprunginnovationen steht noch nicht fest. Sie soll Neuerungen vermarkten.

18.07.2019

Von MATHIAS PUDIG

Deutsche Technologie nicht anderen überlassen: Forschungsministerin Anja Karliczek. Foto: Christoph Soeder/dpa

Deutsche Technologie nicht anderen überlassen: Forschungsministerin Anja Karliczek. Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin. Der Chef steht fest, der Standort noch nicht: Der Unternehmer Rafael Laguna de la Vera soll Gründungsdirektor der „Agentur für Sprunginnovationen“ werden. Die Bundesregierung folgt damit dem Vorschlag der Gründungskommission, teilten Forschungsministerin Anja Karliczek und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) mit.

Die Gründungskommission hat die Region Berlin als Standort für die Agentur empfohlen. „Die Metropolregion als Zukunftslabor, Kreativfabrik und Ideenschmiede“, sagte die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Manja Schüle (SPD), die in der Gründungskommission saß. „Das ist genau der richtige Ort mit viel Potenzial für eine inspirierende Agentur.“ Mit Blick auf die Ostdeutschen ergänzte Schüle, diese wüssten um „disruptive Ereignisse, die alles von heute auf morgen verändern können“.

Stefan Kaufmann (CDU), der ebenfalls in der Gründungskommission sitzt, betonte hingegen, die Standortentscheidung sei noch nicht gefallen ist. Der Abgeordnete aus Stuttgart forderte: „Dabei sollte auch die Region Stuttgart als einer der innovativsten und forschungsstärksten Wirtschaftsräume Europas in Betracht gezogen werden.“

Die Agentur ist in beiden Regionen nicht nur wegen des Prestiges begehrt, sondern auch weil ihr für zehn Jahre eine Mrd. EUR zur Verfügung stehen, um Sprunginnovationen zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeint sind radikale Neuerungen, die auf technologischen Innovationen, neuen Geschäftsmodellen oder sozialen Veränderungen beruhen.

Ein Beispiel dafür ist das mp3-Format, das physische Tonträger wie Kassetten weitgehend vom Markt verdrängt hat. Es ist in Deutschland entwickelt worden, wurde aber in den USA vermarktet. Die wissenschaftliche Technologie stamme nicht selten aus Deutschland und Europa, sagte Karliczek. „Die wollen wir jetzt selbst auf den Markt bringen.“

Mathias Puddig

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Erstellt:
18.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 47sec
zuletzt aktualisiert: 18.07.2019, 06:00 Uhr

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