Rekord beim Export

Region legt im Außenhandel erneut zu

Die Region Neckar-Alb legt im sechsten Jahr in Folge beim Außenhandel zu. Insgesamt wurden Waren im Wert von über 7,4 Milliarden Euro 2015 exportiert. Das ist erneut ein Allzeithoch.

09.03.2016

Von ST

Reutlingen. Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes haben die Unternehmen aus den Kreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb Waren im Wert von 7,41 Milliarden Euro ausgeführt – ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber 2014. Das entspricht dem Wachstum auf Landesebene. Die regionale Exportquote erreicht damit 51,1 Prozent, so viel wie noch nie zuvor. Landesweit stieg die Quote auf 58,4 Prozent.

Die von der IHK zu beglaubigenden Ursprungszeugnisse und Handelsrechnungen bestätigen die regionale Entwicklung: 2015 wurden fast 28000 dieser Exportdokumente ausgegeben – zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Der schwache Euro hat den Unternehmen sicher geholfen, im Außenhandel weiter zuzulegen. Dazu kommt, dass sich die Konjunktur in Europa langsam wieder festigt“, sagt Heiko Müller, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses.

Gleichwohl sieht er Risiken. „China verliert an Dynamik, das Russland-Geschäft liegt am Boden und der Iran wird nach dem Ende Sanktionen erst mit der Zeit zu alter Stärke auflaufen können.“ Das starke Wachstum wird sich aus seiner Sicht verlangsamen. „Der Export-Motor läuft seit mehreren Jahren auf Hochtouren. Ich glaube, dass wir noch zulegen können. Aber die Schritte werden kleiner“, sagt Müller.

Die jüngste Konjunkturumfrage der IHK belegt dies: Die Zahl der Firmen, die zunehmende Geschäfte im Außenhandel erwarten, liegt nach wie vor bei guten 38 Prozent. Im Herbst 2015 waren es jedoch 2,5 Prozent mehr gewesen. Daten der Europäischen Zentralbank deuten ebenfalls auf eine Abkühlung hin.

In den drei Kreisen der Region hat Reutlingen wie gewohnt die Nase vorn. In 2015 wurden von dort Waren im Wert von 4,55 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Das entspricht einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Exportquote liegt bei 54,7 Prozent. Im Zollernalbkreis wurden 1,79 Milliarden erreicht, zehn Prozent mehr als im Vorjahr (Exportquote: 45,7 Prozent).

Lediglich der Kreis Tübingen zeigte Schwächen: Die Exporte sanken um ein Prozent auf 1,07 Milliarden Euro (Exportquote: 47,3 Prozent). Bei der regionalen Erhebung des Statistischen Landesamts sind produzierende Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern berücksichtigt.

Wichtigstes Lieferland für baden-württembergische Ausfuhren sind die USA vor China. Die Hälfte aller Exporte gehen in Länder innerhalb Europas. Die Nachfrage aus den EU-Partnerstaaten zog im vergangenen Jahr deutlich an – vor allem aus Ländern wie Großbritannien, die nicht der Eurozone angehören.