Langsame Annäherung im Klinikums-Tarifstreit
Regelbesetzung für 20 Stationen in Aussicht
In der fünften Verhandlungsrunde näherten sich die Uni-Klinika und die Gewerkschaft Verdi einander an.
Angela Hauser ist ganz zufrieden mit der fünften Verhandlungsrunde über die Tarifvereinbarungen mit den Uni-Klinika. Am Freitag tagte die Verhandlungskommission, in der die Personalratsvorsitzende des Tübinger Uni-Klinikums Mitglied ist. „Die Arbeitgeber haben einen Schritt nach vorne gemacht und sind nun bereit, für bis zu 20 Stationen eine Regelbesetzung zu vereinbaren.“ Bisher war lediglich von fünf Stationen die Rede, die stets mit einer Mindestanzahl von Pflegekräften besetzt sein sollen – und es waren nicht die Tarifparteien, sondern die Politik, die bestimmen wollte, welche Stationen das sein sollen. Hauser nannte unter anderem die Geriatrie und die Unfallchirurgie. Letztere gibt es in Tübingen gar nicht – dafür ist die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik zuständig.
Nun soll an jeder Uniklinik zwischen Leitung und Personalrat ausgehandelt werden, welche Stationen eine Regelbesetzung bekommen. „Das werden aber nicht 20 Stationen auf einmal sein, dafür bekommen wir ja gar nicht das Personal“, so Hauser.
Auseinander sind die Tarifparteien noch beim Ausfallmanagement. Mit dem soll gesichert werden, dass immer genügend Personal vorhanden ist, um die Patienten zu versorgen. „Im Tarifvertrag soll nun stehen, dass es ein Ausfallmanagement gibt, aber mehr auch nicht“, so Hauser. Verdi wolle aber einige Rahmenbedingungen dafür im Tarifvertrag festschreiben.
Udo Kaiser, Leitender Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Ulm, ist sich sicher, dass eine Lösung dafür gefunden wird. Er lobte die Gewerkschafter, weil auch sie sich in der Verhandlungsrunde bewegt hätten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir zusammenkommen“, sagte er. Der Tübinger Ärztliche Direktor Michael Bamberg war bei der jüngsten Verhandlungsrunde nicht dabei. slo