Tübingen

Recht dürftig bezahlt

Zu Arbeitsbedingungen und Entlohnung im Corona-Impfzentrum.

20.01.2021

Von Ralf Wössner, Tübingen

Der Job ist hart: eine 8-Stunden-Schicht (6.30–14.30 oder 14–22 Uhr). Eine halbe Stunde Pause. Natürlich unbezahlt. Entweder wird 7,5 Stunden im Akkord geimpft, überwacht und beruhigt oder der Impfstoff im Labor auf den Mikroliter genau aufgezogen. Das erfordert enorme Geduld, Konzentration, Präzision. Fehler darf man sich keine leisten. Dabei stecken die Mitarbeiter in ihrer Schutzkleidung, tragen Masken und setzen sich dennoch dem Risiko einer Infektion aus. In der Halle ist es recht kalt. Aus Hygienegründen muss ja gut gelüftet werden.

An eine faire Entlohnung denkt man dabei wieder nicht. Von den Ärzten einmal abgesehen, werden die Mitarbeiter für ihre wichtige Aufgabe bei der Bekämpfung der Pandemie meines Erachtens recht dürftig bezahlt: Entgegen dem, was in der Presse genannt wurde, erhalten sie einen Stundenlohn von gerade mal 22 Euro. Davon zieht unser Staat dann auch noch die Steuer ab. Da bleibt netto nicht viel übrig …

Toll also, dass es in Tübingen offenbar genügend Helfer für die Arbeit im Impfzentrum gibt. Und wenigstens bekommen sie die Anerkennung, die sie verdienen: Die Arbeit im Impfzentrum wurde inzwischen vielfach gelobt. Applaus also für unsere Corona-Helden!