Kampf um Tarifbindung
Reallohnverlust lässt die Gewerkschaft wachsen
Weihnachten, und immer noch keine Entgelterhöhung – mit einem Tarifvertrag der IG Metall wäre das nicht passiert“, steht auf Flyern, die Gewerkschafter am Mittwoch vor den Toren von Science & Computing in Tübingen verteilen, einer Tochter des französischen Konzerns Atos.
Der Betrieb, der im Unterschied zu anderen Atos-Standorten nicht tarifgebunden ist, bietet IT-Dienstleistungen an, etwa für Automobilhersteller, Maschinenbauer und wissenschaftliche Forschungseinrichtungen. „Bislang gab es fast jedes Jahr eine Gehaltserhöhung“, sagt Michael Bidmon, Sekretär der IG Metall Reutlingen-Tübingen. Dieses Jahr gehen die mehr als 200 Beschäftigten in Tübingen hingegen leer aus.
Bei einer Betriebsversammlung vor drei Wochen „konnte die Geschäftsführung nicht plausibel erklären, weshalb keine Gehaltserhöhung drin sein sollte“. Seitdem verzeichne man regen Mitgliederzuwachs, berichtet Bidmon. Gemeinsam mit der IG Metall kämpft der Betriebsrat nun für die Tarifbindung der Firma. Vorgestern sprachen Betriebsräte und Gewerkschafter die Beschäftigten auf das Thema an. koe/Bild: Metz