Förderung

Raubgut: 2,8 Millionen für Forschung

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste unterstützt 31 Projekte, darunter auch solche in München und Stuttgart.

26.05.2021

Von kna

Magdeburg. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste fördert die Herkunftserforschung von nationalsozialistischem Raubgut in diesem Jahr in einer ersten Förderrunde mit rund 2,8 Millionen Euro. Damit werden 31 Forschungsvorhaben von Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von sechs privaten Antragstellern finanziert, wie das Zentrum in Magdeburg ankündigte.

Zu den geförderten Projekten zählt die Erforschung der Sammlung des heutigen „Deutschen Jagd- und Fischereimuseums“ in München. Es war 1938 von NS-Funktionär Christian Weber (1883-1945) als „Deutsches Jagdmuseum“ gegründet worden. Einige Objekte wurden bereits als Raubgut aus dem Besitz jüdischer Sammler identifiziert.

In Baden-Württemberg wird ein Projekt der Freunde der Staatsgalerie Stuttgart gefördert. Im Rahmen einer systematischen Bestandsprüfung soll der Druckgrafikbestand der Sammlung des Fördervereins auf seine Provenienzen untersucht werden.

Die 2015 von Bund, Länder und Kommunen errichtete Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste fördert die Herkunftsforschung und dokumentiert Kulturgutverluste als Such- und Fundmeldungen in seiner öffentlich zugänglichen Datenbank „Lost Art“. Das Hauptaugenmerk des Zentrums gilt „NS-Raubgut“, insbesondere aus jüdischem Besitz.

Bund und Länder haben seit dem Jahr 2008 die Provenienzforschung im Bereich NS-Raubgut mit insgesamt 39,6 Millionen Euro gefördert, mit denen bislang 391 Projekte realisiert werden konnten.