Börse

Ranking: Die großen Aktienflops

Die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz präsentiert Liste der Kapitalvernichter.

19.03.2021

Von ROLF OBERTREIS

Mancher Aktienkurs ist in den letzten Jahren rapide gesunken. Foto: Boris Roessler/dpa

Mancher Aktienkurs ist in den letzten Jahren rapide gesunken. Foto: Boris Roessler/dpa

Frankfurt/Main. Auf der Liste der größten Kapitalvernichter an der Börse, die die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) alljährlich präsentiert, rangiert das Bio-Tech Unternehmen Epigenomics an der Spitze. Innerhalb von fünf Jahren hat die Aktie 81 Prozent an Wert eingebüßt. Dahinter liegen das Finanzunternehmen Ferratum vor dem Autozulieferer Leoni mit Einbußen von jeweils mehr als 80 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Zur Liste zählen auch Konzerne aus dem Deutschen Aktienindex Dax mit Bayer, Fresenius und Deutsche Bank, deren Papiere seit 2015 zwischen 42 und mehr als 57 Prozent eingebüßt haben.

„Dabei gehört die Deutsche Bank fast schon zum Inventar der DSW-Watchlist“, sagt Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. „Immerhin zeigt bei dem Geldinstitut die Tendenz nach oben.“ Auf ein Jahr betrachtet lag das Minus bei „nur“ gut 29 Prozent. Zu den prominenteren Kapitalvernichtern zählen auch Heidelberger Druck, Hugo Boss, Lufthansa, Commerzbank, Bilfinger Südzucker und Thyssenkrupp.

Tüngler empfiehlt Anlegerinnen und Anlegern, sich die Liste anzuschauen. „Es bleibt ein Warnsignal, das man als Aktionär ernst nehmen sollte, wenn eine der Gesellschaften, die man im Depot hat, auf einer DSW-Watchlist auftaucht.“

Die DSW rät zudem Unternehmen zur Umsicht bei Ausschüttungen. Wer Staatshilfe, also etwa einen KfW-Kredit erhalte, dürfe ohnehin nicht zahlen. Bei Kurzarbeit sehe es anders aus. „Das ist ja keine Staatshilfe“, so Tüngler. Trotzdem sollte auch hier Maß gehalten werden.

Die Bürgerbewegung Finanzwende des früheren Bundestagsabgeordneten der Grünen, Gerhard Schick, dagegen fordert die Bundesregierung auf, Dividendenzahlungen zu unterbinden, wenn Staatshilfe und auch Kurzarbeit im Spiel seien. Kritisiert werden dabei vor allem Daimler und BMW, die viele Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt und, wie bei Daimler, 10?000 Stellen gestrichen hätten und trotzdem für 2020 zusammen mehr als 1,6 Milliarden Euro ausschütten wollten.