Stuttgart

Rache? Matarazzo hat vor Wiedersehen mit Union andere Sorgen

Trainer Pellegrino Matarazzo blickt der Rückkehr des VfB Stuttgart an den Ort des Relegations-Dramas von 2019 gelassen entgegen. Der Ausfall eines Verteidigers, Unions Stürmerstar und die Corona-Fälle in der Liga beschäftigen ihn vor der Partie in Berlin aber durchaus.

16.04.2021

Von dpa/lsw

Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo. Foto: Matthias Balk/dpa POOL/dpa

Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo. Foto: Matthias Balk/dpa POOL/dpa

Stuttgart. Dass Pellegrino Matarazzo im Angesicht der Alten Försterei zusammenzucken wird, ist unwahrscheinlich. „Es gibt keine Rachegedanken“, sagte der Trainer des VfB Stuttgart am Freitag zur Rückkehr in das Stadion, in dem die Schwaben im Mai 2019 aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen waren. Das Relegations-Drama gegen den 1. FC Union Berlin ereignete sich mehr als ein halbes Jahr vor seiner Zeit beim VfB. Seine Erinnerungen daran seien „nicht so tiefgründig“, erklärte er. Und deswegen beschäftigen ihn vor dem Duell mit den Eisernen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ganz andere Dinge.

Wie der VfB auf den Ausfall des gesperrten Marc Oliver Kempf reagiert beispielsweise. Oder wie er Unions Stürmerstar Max Kruse stoppen soll. Wohin der Weg des Aufsteigers in seiner bislang so starken Saison noch führen wird. Und ob diese angesichts wieder zunehmender Corona-Sorgen im Profifußball überhaupt regulär zu Ende gespielt werden kann. Diese Fragen sind es, die Matarazzo derzeit umtreiben.

Als Ersatz für Verteidiger Kempf, der gegen Borussia Dortmund (2:3) die fünfte Gelbe Karte sah, habe er „unterschiedliche Ideen im Kopf“, sagte der 43-Jährige. Eine sei Marcin Kaminski, der den 26-Jährigen links in der Dreierkette eins zu eins ersetzen könnte. Eine andere Atakan Karazor, den er dann aus dem Mittelfeld nach hinten beordern würde. Und eine dritte der gelernte Rechtsverteidiger Pascal Stenzel.

Wer Kempfs Position letztlich auch einnimmt, wird dabei mithelfen müssen, Berlins Top-Torschützen Kruse (10 Saisontreffer) aufzuhalten. „Er ist sicherlich ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann“, sagte Matarazzo über den 33-Jährigen. Man werde aber „keinen Wachhund für ihn abstellen. Er ist zu beweglich. Wir können ihn nicht auf die Toilette verfolgen.“ Es sei Aufgabe der ganzen Mannschaft, den früheren Nationalstürmer in den Griff zu bekommen.

Bislang hatten die Stuttgarter ihre Comeback-Saison in der Bundesliga erstaunlich gut im Griff. Dass ihnen noch ein Zähler zum Erreichen der ominösen 40-Punkte-Marke fehlt, stört Matarazzo nicht weiter. Er sei „nie ein Fan der 40-Punkte-Regel“ gewesen, sagte der Coach. Sie sei „relativ altbacken“ und das Thema Klassenerhalt für ihn auch so „abgehakt“. Neue Ziele, etwa den Angriff auf die durchaus noch greifbaren Europapokalplätze, ruft Matarazzo aber weiter nicht aus. „Wir wollen immer den maximalen Erfolg“, sagte er. Und auch bei Union „die drei Punkte holen - unabhängig davon, wo die Reise hingeht.“

Wohin die der ganzen Liga noch geht, erscheint seit den vier Corona-Fällen bei Hertha BSC diese Woche auch wieder fraglich. Er gehe davon aus, „dass wir die Saison zu Ende spielen werden“, sagte Matarazzo. „Aber sicherlich mache ich mir Sorgen.“ Für mögliche Rachegedanken wegen der Relegation vor zwei Jahren ist da kein Platz.

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Erstellt:
16.04.2021, 14:46 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
zuletzt aktualisiert: 16.04.2021, 14:46 Uhr

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