UN-Konferenz

Queen bemängelt unzureichende Klimabemühungen

Die Monarchin kritisiert in einer seltenen politischen Aussage, dass geredet werde, statt zu handeln.

16.10.2021

Von afp/dpa

Queen Elizabeth wünscht sich Fortschritte beim Klimaschutz. Foto: Andres Matthews/afp

Queen Elizabeth wünscht sich Fortschritte beim Klimaschutz. Foto: Andres Matthews/afp

London. Königin Elizabeth II. hat die mangelnden Anstrengungen der Staats- und Regierungschefs im Kampf gegen die Klimakrise beanstandet. „Es ist wirklich irritierend, wenn sie reden, aber nicht handeln“, sagte die britische Königin am Donnerstag im Gespräch mit der walisischen Parlamentspräsidentin Elin Jones in Cardiff mit Blick auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow.

Dass der Kommentar öffentlich wurde, war vermutlich unbeabsichtigt, die Monarchin äußerte sich vor einem nicht ausgeschalteten Mikrofon. Private Aussagen vor allem zu politischen Themen sind für die Königin tabu und dementsprechend selten. Ihre Rolle ist rein repräsentativ.

Verkehrsminister Grant Shapps betonte am Freitag, es habe sich um ein privates Gespräch gehandelt. „Ich denke, ihre Aussagen waren nicht zur Veröffentlichung bestimmt“, sagte Shapps im Fernsehsender Sky News. „Ich denke, private Aussagen sollten privat bleiben, aber wir alle würden gerne mehr Fortschritt (beim Klimaschutz) sehen, und wir wissen, dass Hunderte Führungspersönlichkeiten zur COP nach Glasgow kommen werden.“

In den vergangenen Tagen hatten sich bereits Prinz Charles, der Sohn der Queen, und ihr Enkel, Prinz William, kritisch über die mangelnde Klimaschutzbemühungen der Politiker geäußert.

Auch Tadel von Prinz Charles

Er sei besorgt, dass die Staats- und Regierungschefs „nur reden“ würden, anstatt Maßnahmen zu ergreifen, sagte Prinz Charles, der seit Jahren für seinen Einsatz für den Klimaschutz bekannt ist, in einem BBC-Interview.

Die 95-jährige Monarchin will genau wie Prinz Charles und Prinz William am UN-Klimagipfel COP26 am 31. Oktober in Glasgow teilnehmen. Bei der Mammut-Tagung mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs sollen die Staaten des Pariser Abkommens von 2015 ihre neuen Klimaschutzzusagen vorlegen. Die Teilnahme der Vertreter einiger der größten Treibhausgas-Emittenten, darunter Chinas Präsident Xi Jinping und Indiens Premierminister Narendra Modi, ist jedoch bisher noch unklar.