Anschlag auf BVB: Lebenslange Haft für Sergej W. gefordert

Prozess um Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund geht dem Ende zu

Anklagevertreter Carsten Dombert wertete das Attentat vom 11. April 2017 in seinem Plädoyer vor dem Dortmunder Schwurgericht als vielfachen Mordversuch.

19.11.2018

Von dpa

Der Angeklagte Sergej W. im Landgericht Dortmund. Foto: Ina Fassbender/Archiv dpa

Der Angeklagte Sergej W. im Landgericht Dortmund. Foto: Ina Fassbender/Archiv dpa

Dortmund. Der in Russland geborene Deutsche Sergej W. hat zugegeben, bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses am Teamhotel des BVB drei selbst gebaute Sprengsätze gezündet zu haben.

Bei dem Anschlag waren der damals noch für Borussia Dortmund aktive Fußballprofi Marc Bartra und ein Motorradpolizist verletzt worden.

Der 28-Jährige war am 21. April auf dem Weg zum Heizkraftwerk auf der Tübinger Morgenstelle, wo er als Elektriker arbeitete, als Beamte des Bundeskriminalamt ihn festnahmen. Zur selben Zeit stürmten Einsatzkräfte ein Haus im Rottenburger Wohngebiet Schelmen, wo Sergej W. ein Zimmer zur Untermiete bewohnt haben soll. Die elterliche Wohnung in Freudenstadt, wo der 28-Jährige weiterhin gemeldet war, wurde durchsucht; ebenso das Elternhaus seiner Freundin im Haiterbacher Teilort Beihingen (Kreis Calw).

Dem 28-jährigen Sergej W. wird versuchter Mord aus Geldgier vorgeworfen. Mit dem Anschlag auf die Mannschaft des Bundesligisten Borussia Dortmund kurz vor dem Champions-League-Viertelfinalspiel gegen den AS Monaco habe er den Aktienkurs des börsennotierten Vereins drücken wollen, um dann mit Optionsscheinen auf den sinkenden Kurs den großen Reibach zu machen.