Haus in der Schwabstraße war besetzt

Protest gegen Leerstand endete friedlich

Etwa drei Wochen lang war ein Haus in der Schwabstraße besetzt. Nachdem der Haus besitzer davon erfahren hatte, kümmerte sich Ordnungsamtsleiter Rainer Kaltenmark um die sieben Hausbesetzer.

04.12.2015

Tübingen. Einen Tag nach einer Demonstration gegen Wohnungsnot am 20. Oktober besetzten sieben Leute ein leerstehendes Haus in der Schwabstraße. Das blieb offenbar zunächst unbemerkt. Dann informierten Nachbarn Mitte November den Hausbesitzer, der sich daraufhin an die Polizei wandte. „Es geht ums Thema Hausfriedensbruch“, sagt Ordnungsamts-Chef Rainer Kaltenmark.

Er war es, der sich daraufhin der Sache annahm. Die Zeit drängte: Wenige Tage, nachdem der Hausbesitzer bei der Polizei vorstellig geworden war, sollte mit den Abbrucharbeiten an dem Haus begonnen werden.

In dem Haus traf Kaltenmark nach eigener Aussage alle sieben Besetzer an. „Fünf davon sagten, sie seien obdachlos“, berichtet Kaltenmark dem TAGBLATT. Die beiden mit Wohnsitz hätten das Haus von sich aus geräumt, die fünf Obdachlosen brachte Kaltenmark zunächst in einem Hotel unter. Von einer „Vertreibung“, wie es danach in einer Mail hieß, die in der Szene kursierte, könne keine Rede sein.

Inzwischen haben zwei der fünf Obdachlosen eine Unterkunft gefunden. Ein weiterer Obdachloser ist inzwischen auf Vermittlung von Kaltenmark zu seinen Eltern zurückgegangen. „Und für die beiden anderen zeichnet sich Wohnraum ab“, so Kaltenmark am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung.

Auf der Demonstration ist nach Angaben des Ordnungsamtsleiters Kaltenmark eine Liste mit leerstehenden Wohnungen kursiert. „Die Szene ist gut vernetzt“, so Kaltenmark. slo