Ofterdingen

Propaganda halt

Peter Jakubow empfahl in Sachen Ukraine-Krieg, auch andere Quellen zu berücksichtigen. Und nicht nur auf den Blogger Thomas Röper zu hören.

09.06.2023

Von Bernhard Meyer, Ofterdingen

Audiatur et altera pars – immer auch die andere Seite hören! Das möchte ich denen zurufen, die warnen, jemandem Gehör zu geben, wer wie Thomas Röper die russische Sicht darstellt. Das ist ein wichtiger Grundsatz vor Gericht oder beim Konsum von Nachrichten.

Dass man „die andere Seite“ selber suchen muss, wurde mir 2014 bei einer Sendung der „Anstalt“ bewusst. Da erklärte Frau Krone-Schmalz, das EU-Abkommen mit der Ukraine enthalte auch einen Abschnitt über die Zusammenarbeit mit der Nato: „Das hätte man den Leuten erklären müssen.“ – „Müssen!“ wiederholte damals Claus von Wagner.

Bis dahin hing ich Golineh Atai von der ARD an den Lippen, wenn sie uns vom Maidan berichtete. Nun merkte ich, was sie wegließ und wovon auch die Zeitungen sorgsam schwiegen. Denn nach dem Weckruf in der „Anstalt“ zog ich auch andere Quellen heran, eben auch solche von der anderen Seite. Dann fällt auf, dass man hier weglässt, was das westliche Bild stören könnte; es fällt auf, dass die Guten „Regierungen“ haben, die anderen „Regime“, hier „Präsidenten“, dort „Machthaber“, dass „wir“ uns auf Experten stützen, andere auf „umstrittene“, „angebliche“ oder „selbsternannte“ Experten. Propaganda halt.

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Erstellt:
09.06.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 36sec
zuletzt aktualisiert: 09.06.2023, 01:00 Uhr

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