Katholiken
Priester unterstützen Maria 2.0
Geistliche unterschreiben Appell einer Initiative, die sich für grundlegende Reformen in der Kirche einsetzt.
Freiburg. Eine Gruppe von Pfarrern und Diakonen aus dem Erzbistum Freiburg hat sich den Forderungen der Initiative Maria 2.0 für grundlegende Veränderungen in der katholischen Kirche angeschlossen. Ein entsprechender im Internet veröffentlichter Appell wurde inzwischen von knapp 100 Priestern und 40 Diakonen unterzeichnet. Darunter sind etwa der Jesuit Klaus Mertes, der Moraltheologe Eberhard Schockenhoff und der Karlsruher Dekan Hubert Streckert.
Die Fragen nach einer geschlechtergerechten Kirche und nach Aufarbeitung des Missbrauchsskandals seien für die Zukunft der Kirche entscheidend, sagten die Initiatoren Peter Stengele und Konrad Irslinger. „Wenn es hier nicht endlich Bewegung gibt, werden sich immer mehr Katholiken von ihrer Kirche abwenden“, so Stengele.
Die Brisanz der aktuellen Forderungen nach Veränderungen und Öffnung der Kirche sei noch immer nicht allen Bischöfen bewusst, kritisiert die Gruppe. Daher sei es wichtig, dass auch Kleriker die Aktionen von Maria 2.0 unterstützten.
Seit Mai schließen sich bundesweit Katholikinnen unter dem Motto „Maria 2.0“ zusammen, um Gleichberechtigung und eine umfassende Aufarbeitung der Fälle sexueller Gewalt in der Kirche zu fordern. Die Initiative begann im Bistum Münster. Auch in Baden-Württemberg beteiligten sich inzwischen mehrere tausend Frauen.