Ernährung

Preise für Agrarwaren steigen

Die Nachfrage nach Raps und Getreide ist groß. Dennoch stehen die Landwirte finanziell weiter unter Druck.

15.02.2022

Von dpa

Vor allem Raps ist deutlich teurer geworden.

Vor allem Raps ist deutlich teurer geworden.

Wiesbaden. Eine gestiegene Nachfrage und teils geringere Ernten haben die Preise für landwirtschaftliche Produkte in Deutschland 2021 in die Höhe getrieben. Im Jahresschnitt konnten die Erzeuger 8,8 Prozent höhere Preise als 2020 durchsetzen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Pflanzliche Erzeugnisse verteuerten sich um 18,3 Prozent. Vor allem Getreide und Handelsgewächse wie Raps kosteten mehr als im Schnitt des Vorjahres.

Dennoch stünden die Landwirte weiter unter Druck, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. „Die etwas höheren Erzeugerpreise werden durch den massiven Anstieg der Betriebsmittelkosten für Energie, Futter und Dünger aufgefressen.“ Vor allem die Schweinehalter steckten in einer Krise. Sie machten seit geraumer Zeit mit jedem verkauften Schwein oder Ferkel Verluste. „Etliche haben inzwischen den Betrieb eingestellt – zahlreiche Betriebe stehen kurz davor“, sagte Rukwied.

Handelsgewächse wie Raps verteuerten sich im vergangenen Jahr um 32,8 Prozent. Raps wird in erster Linie als Speiseöl und Futtermittel genutzt. Nach einer chemischen Aufbereitung kann das Öl zudem in Motoren als Treibstoff verwendet werden. Dem weltweit sinkenden Angebot stehe eine hohe Nachfrage, beispielsweise für die Energiegewinnung gegenüber, erläuterte die Wiesbadener Behörde. Geringere Erntemengen bei hoher Nachfrage aus dem In- und Ausland trieben auch die Getreidepreise in die Höhe (29,3 Prozent).

Tierische Erzeugnisse verteuerten sich mit 2,8 Prozent weniger stark. Als Grund nannten die Statistiker den starken Rückgang der Erzeugerpreise für Schlachtschweine (minus 14,2 Prozent). Steigerungen gab es dagegen bei Rindern (16,7 Prozent) oder Milch (10,1 Prozent).

Zum Jahresende kletterten die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt um 22,1 Prozent gegenüber Dezember 2020. Es war den Angaben zufolge der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Juli 2011. Pflanzliche Erzeugnisse verteuerten sich um 28,8 Prozent. Der Preisanstieg beim Raps setzte sich fort (68,2 Prozent). dpa