Tübingen/Reutlingen

Polizei warnt zum Saisonstart: Noch gibt’s Gefahren für Motorräder

Die Polizei warnt zum Start der Saison und kündigt Kontrollen der Zweiräder in der Region an.

31.03.2021

Von ST

Es geht raus aus dem Winterkleid. Archivbild: Ulrich Metz

Es geht raus aus dem Winterkleid. Archivbild: Ulrich Metz

In einer Pressemitteilung richtet sich die für die Region zuständige Reutlinger Polizei an die Motorradfahrer zum Start der Saison. „Gerade in dieser Zeit, wenn der Umgang mit dem Bike noch ungewohnt ist und auch die Autofahrer sich erst wieder an die oft schnellen und leistungsstarken Motorräder gewöhnen müssen, besteht ein erhöhtes Unfallrisiko“, heißt es in der Mitteilung. „Zudem sind die Straßen aufgrund der aktuellen Lage derzeit weniger frequentiert, was den einen oder anderen dazu verleiten könnte, seine fahrerischen Fähigkeiten zu überschätzen.“

Die Polizei kündigt Geschwindigkeitskontrollen an beliebten Strecken in den Landkreisen Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Zollernalb an. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass die Präsenz eine „deutliche defensivere Fahrweise bewirkt“. Ob es weitere Aufklärungsaktionen wie den Bikertag im Vorjahr in Hülben gibt, hänge vom Verlauf der Corona-Pandemie ab. Auch in den Pausen, so appelliert die Polizei zudem, müssen die Corona-Regeln von den Bikern eingehalten werden.

Dazu warnen die Beamten davor, dass noch Salz und Splitt vom Winter auf den Straßen liegen können. Auch könnte der Frost den Asphalt aufgerissen haben. „Gerade auf den besonders reizvollen Strecken in unseren Albtälern und Albaufstiegen muss man insbesondere in den schattenreichen Kurven und Waldstücken derzeit noch mit rutschigen Fahrbahnen rechnen.“ Zudem sind im Frühling oft noch landwirtschaftliche Maschinen unterwegs.

Zahlen aus dem Vorjahr

Insgesamt 455 Motorradunfälle (ab 125er-Fahrzeugen), bei denen zwei Biker getötet, 100 schwer und 249 leicht verletzt wurden, wurden im vergangenen Jahr im Bereich des Präsidiums Reutlingen verzeichnet. 250 der Unfälle wurden von den Bikern selbst verursacht, 143 davon waren alleinbeteiligt. Auch wenn die Unfallzahlen im Vergleich zu 2019 leicht zurückgegangen sind, ragen bei den Motorradfahrern die Ursachen Geschwindigkeit und Überholen bei Unfällen mit Getöteten oder Schwerverletzten mit etwa 51 Prozent heraus. Allein bei Kontrollen auf beliebten Ausflugsstrecken wurden in der letzten Motorradsaison 726 Biker beanstandet, fast 400 davon wegen überhöhter Geschwindigkeit und Überholverstößen, rund 200 wegen technischer Mängel an den Motorrädern.