Mössingen

Polizei klärt 37 Straftaten auf: Mössingerin gefasst

Brandstiftung und Sachbeschädigung: Eine 56-jährige Frau soll für etliche Straftaten in Mössingen seit 2009 verantwortlich sein.

13.02.2019

Von Moritz Siebert

Symbolbild: ©Heiko Küverling - stock.adobe.com

Symbolbild: ©Heiko Küverling - stock.adobe.com

Ein großer Ermittlungserfolg ist dem Polizeiposten Mössingen und dem Kriminalkommissariat Tübingen gelungen: Die Beamten konnten eine ganze Reihe von Brandstiftungen und Sachbeschädigungen im Stadtgebiet Mössingen aufklären. „Die Ermittlungen haben sich lange gezogen“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch gegenüber dem TAGBLATT. Die Beamten kamen dabei einer 56-jährigen Mössingerin auf die Spur. Am Ende sei die Frau mit Überwachungsmaßnahmen und DNA-Spuren, die die Ermittler an Tatorten sicherstellten, überführt worden, so der Sprecher. In Verdacht geraten sei sie anfangs, weil sie der Polizei immer wieder im Zusammenhang mit einzelnen Straftaten aufgefallen sei.

Nachdem die Staatsanwaltschaft Tübingen einen richterlichen Beschluss erwirkt hatte, durchsuchten die Ermittler am 7. Februar 2019 die Wohnung der Beschuldigten. Sie hat bereits ein umfassendes Geständnis für Taten abgelegt, die bis ins Jahr 2009 zurückgehen.

Ihr wird zur Last gelegt, für insgesamt 37 Delikte verantwortlich zu sein. Das betrifft unter anderem zerstochene Autoreifen, zerkratzte Fahrzeuge und eine Serie kleinerer Brände im Mössinger Stadtgebiet. Im April 2016 etwa soll sie in der Firstwaldstraße einen Stapel Altpapier angezündet haben. Die Flammen griffen damals auf eine angrenzende Hecke über. Es folgten weitere Fälle von Brandstiftung im September und im Dezember desselben Jahres in der Firstwaldstraße, die wohl auf das Konto der Frau gehen (siehe Infobox).

Feuer gelegt in Garten

Insbesondere das Feuer im Dezember hinter einem Mehrfamilienhaus war gefährlich: Die Flammen drohten damals auf eine angebaute Gartenhütte überzugreifen, in der Gasflaschen lagerten. Auch bestand die Gefahr, dass sich das Feuer auf eine angrenzende Garage und ein Mehrfamilienhaus ausweitet. Größeren Schaden habe damals das beherzte Eingreifen eines Nachbarn verhindert, berichtet die Polizei: Er hatte mit Löscharbeiten begonnen, noch bevor die Feuerwehr eingetroffen war.

Außerdem soll die Mössingerin bei mehreren Fahrzeugen die Reifen zerstochen, einzelne Fahrzeugteile abmontiert und Dellen in Karosserien geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr auch vor, in einer Wohnanlage in Mössingen Wasserhähne aufgedreht und damit den Keller unter Wasser gesetzt zu haben. Den Gesamtschaden der insgesamt 37 Straftaten schätzt die Polizei auf rund 40 000 Euro. Die Frau muss sich vor Gericht verantworten. Die Ermittlungen dauern an.

Brandserie in der Firstwaldstraße im Jahr 2016

Die 56-jährige Mössingerin steht in Verdacht, für ein Reihe Brandstiftungen im Jahr 2016 verantwortlich zu sein. Das TAGBLATT berichtete von den einzelnen Fällen. In der Nacht zum 23. April des Jahres soll sie einen Stapel Altpapier in der Mössinger Firstwaldstraße in Brand gesetzt haben. Das Feuer griff auf eine angrenzende Thuja-Hecke über, die Feuerwehr brachte die Flammen aber schnell unter Kontrolle. Der Schaden an der Hecke belief sich laut Polizei damals auf 2000 Euro. In der Nacht auf den 8. September soll sie wieder Feuer gelegt haben in der Firstwaldstraße. Die Hecke eines Mehrfamilienhauses brannte. Ein Anwohner wurde durch Knistergeräusche gegen 0.30 Uhr auf den Brand aufmerksam und löschte das Feuer. Der nächste Anschlag folgte am Morgen des 19. Dezember. Feuerwehr und Polizei rückten wieder in die Firstwaldstraße aus. Es brannte in einem Holzunterstand hinter einem Mehrfamilienhaus. Der Aufbau brannte dabei völlig aus – zudem hatten die Flammen bereits auf einen benachbarten Holzstapel übergegriffen. Wegen der Häufung von Feuern an Unterständen und Gartenhütten ging die Polizei damals schon von Brandstiftung aus und ermittelte entsprechend.

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Erstellt:
13.02.2019, 18:24 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 48sec
zuletzt aktualisiert: 13.02.2019, 18:24 Uhr

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