Rottenburgs Süd- und Osttangente

Polizei: Strecken sind keine Unfallschwerpunkte

Auf der Südtangente und auf der Osttangente gab es seit 2009 insgesamt mehr als 160 Unfälle mit Verletzten.

23.07.2019

Von Michael Hahn

Bild: Michael Hahn

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Am 29. Juni und am 1. Juli, also innerhalb von drei Tagen, ereigneten sich zwei tödliche Unfälle bei Rottenburg. Bei dem ersten starben zwei Brüder auf der so genannten Südtangente (L 385), beim zweiten starb eine Frau auf der Osttangente (früher L 361, neuerdings: B 28). Das TAGBLATT nahm diese Häufung zum Anlass, um die Polizei um einen längerfristigen Überblick zu bitten.

Die Unfälle der vergangenen drei Jahre liegen in der Polizei-Statistik sozusagen auf Knopfdruck bereit. Zuständig ist die Reutlinger Polizei-Direktion. Die Auswertung für einen Zehn-Jahres-Zeitraum ist etwas aufwändiger. Die Zahlen liegen nun vor. Die zwei anfangs genannten tödlichen Unfälle sind statistisch noch nicht erfasst.

Von Juli 2009 bis Juni 2019 ereigneten sich auf der Südtangente laut Polizei insgesamt 58 Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Bei neun Unfällen gab es Schwerverletzte, bei drei Unfällen gab es Tote. Der letzte tödliche Unfall war 2012. Das TAGBLATT hatte sich nach der gesamten Streckenlänge von der Einmündung der Tübinger Straße (Ampel) bis hinauf zur Ortseinfahrt Weiler erkundigt.

Noch mehr Unfälle ereigneten sich auf der Osttangente, zwischen dem Gewerbegebiet Siebenlinden und der Abzweigung nach Seebronn. In den vergangenen zehn Jahren gab es dort laut Polizei insgesamt 101 Unfälle mit Personenschaden. 19 davon führten zu schweren Verletzungen, bei zwei Unfällen gab es Tote (zuletzt 2014).

Der Reutlinger Polizei-Pressesprecher Björn Reusch erläutert: „In den besagten Streckenabschnitten liegen keine Unfallhäufungsstellen im behördlichen Sinne vor.“ Reusch räumt allerdings ein, dass „auf den ersten Blick“ durchaus eine Häufung erkennbar sei. Die Behörden sprechen allerdings erst dann von einer „Unfallhäufungsstelle“, wenn es auf einem Streckenabschnitt innerhalb von drei Jahren „fünf Unfälle mit Verletzten“ gab. Reusch: „Das war in den letzten drei Jahren nicht der Fall.“

Ob auf der Südtangente oder auf der Osttangente zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen angebracht sind, das wird unter anderem in der so genannten Unfallkommission besprochen. Weil es hier um eine Landesstraße und eine Bundesstraße geht, sind in diesem
Gremium die Polizei, das Regierungspräsidium und das Landratsamt vertreten. Den Vorsitz hat die jeweilige Straßenverkehrsbehörde, in diesen Fällen also die Stadt
Rottenburg.

Das Tübinger Landratsamt hat die Südtangente in Sachen Unfallhäufigkeit bisher „nicht auf dem Schirm“, teilte Pressesprecherin Martina Guizetti auf Nachfrage mit. Vom Rottenburger Rathaus war gestern Nachmittag keine Stellungnahme zu bekommen.

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Erstellt:
23.07.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 23.07.2019, 01:00 Uhr

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