Kreis Tübingen · Kriminalität

Polizei fasst mutmaßliche Profi-Ladendiebe

Tübinger Ermittler machen ein Trio für über 70 Ladendiebstähle verantwortlich.

01.10.2020

Von ST

Symbolbild: © Danny Elskamp - Fotolia.com

Symbolbild: © Danny Elskamp - Fotolia.com

Durch den Diebstahl von Alkohol, Zigaretten und Zahnbürstenköpfen aus Supermärkten soll ein Trio aus dem Frankfurter Raum bundesweit einen Schaden in sechsstelliger Höhe angerichtet haben. Die in Tübingen ansässige Ermittlungsgruppe Eigentum und die Hechinger Staatsanwaltschaft werfen zwei Männern und einer Frau im Alter von 25 beziehungsweise 30 Jahren schweren Bandendiebstahl vor. Die drei rumänischen Staatsangehörigen gelten den Ermittlern als Drahtzieher von mehr als 70 Ladendiebstählen. Sie wurden am Montagnachmittag in Bad Säckingen unmittelbar nach einem weiteren Fall mit Unterstützung von Spezialkräften festgenommen. Im Kofferraum des Wagens der Beschuldigten entdeckten die weiteres mutmaßliches Diebesgut im Wert von über 1000 Euro.

Im der hiesigen Gegend waren Märkte in Rottenburg, Gomaringen, Hechingen, Meßstetten, Haigerloch, Bad Urach, und Metzingen betroffen, außerdem in Trossingen, Schwenningen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen. Alle drei Tatverdächtigen wurden bereits am Dienstag dem Haftrichter am Amtsgericht Hechingen vorgeführt, der Haftbefehle erließ. Sie sitzen nun in verschiedenen Haftanstalten im Land. Die Staatsanwaltschaft Hechingen und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen, zu der die EG Eigentum gehört, ermitteln bereits seit Anfang des Jahres nach einer Serie von Ladendiebstählen in den Landkreisen Reutlingen und im Zollernalb gegen die Tatverdächtigen. Auf die Spur der Bande war die Kriminalpolizei im Mai nach einem Ladendiebstahl durch vier zunächst Unbekannte in einem Discounter in Haigerloch gekommen. Während einer der Beschuldigten das Personal ablenkte, schlichen sich die anderen unbemerkt ins Lager und packten Zigaretten und hochwertige Alkoholika in einen Einkaufswagen. Den vollbeladenen Wagen schoben sie durch eine unbesetzte Kasse, luden die Beute ins Auto und flohen. Wie der Haigerlocher Fall zu den nun Festgenommenen führte, dazu wollte sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.

Aufwändige und nach Auskunft von Polizei-Pressesprecher Christian Wörner „sehr zeit- und personalintensive Ermittlungen“ führten die Fahnder dann auf die Spur der bundesweit agierenden Bande. Die soll so raffiniert vorgegangen sein, dass die Diebstähle oft erst viel später entdeckt wurden. Die Ermittlungen zu weiteren Bandenmitgliedern dauern an.