Tübingen

Politiker sollen beim Ract diesmal Phantasie beweisen

Auf der Hauptbühne werden die Scheinwerfer montiert, es wird gehämmert, die Absperrgitter stehen schon, die Zelte auch – bei diesen Tempertauren sind die Vorbereitungen schweißtreibend. Wer durch den Anlagensee geht, merkt: Das Ract-Festival steht kurz bevor.

01.06.2017

Von pme

Politiker sollen beim Ract diesmal Phantasie beweisen

Wo der Grund noch etwas brüchig ist, haben sie mithilfe der Stadt Sand aufgeschüttet, eine Maßnahme für den beim letzten Festival strapazierten Boden. Die Zusammenarbeit mit Rainer Kaltenmark vom Ordnungsamt sei klasse, schwärmen Sebastian Pflaum und Jonas Möschel vom Ract-Orgateam. 35 Bands sind eingeladen, von Klezmob (Samstag, 19.45 Uhr, Bühne Ost) über die Deadnotes, eine der aufregendsten europäischen Bands der Stunde (Freitag, Bühne Mitte, 19 Uhr) bis zu Tapete und Lena Stoehrfaktor, der rappenden Berliner Undergroundband (Bühne West, Freitag, 22.15 Uhr).

Neu dieses Jahr: Eine Swing-Station, auf der Electroswing zu hören ist. Für das politische Beiprogramm haben sie sich etwas besonderes einfallen lassen. Nicht nur dass lokale Spitzenvertreter aller Parteien bei einem Podium sein werden (Samstag, 15 Uhr, Bühne Ost, sicher dabei: Chris Kühn, Dorothea Kliche-Behnke, Jessica Tatti). In einem anschließenden Hopping von Veranstaltung zu Veranstaltung bekommen die Politiker außerdem knifflige Aufgaben gestellt: So müssen sie auch mal aus der Sicht des politischen Gegners zu einem Thema sprechen (Samstag, 16.30 Uhr, Zelt 3).

Desweiteren gibt es ein sogenanntes Tabuzelt (Samstag, 16.30 Uhr, Zelt 1), in dem Festivalbesucher die Möglichkeit haben, Politikern eine Frage zu stellen und dabei zu bestimmen, welche Floskeln und Schlagworte in der Antwort vermieden werden müssen – um so eine weniger vorgefertigte Antwort zu bekommen. Über 30 Workshops warten auf die Teilnehmer, besonders interessant verspricht der von der linken Hochschulgruppe organisierte Workshop zu Verschwörungstheorien zu werden. (Freitag 17-18.30 Uhr, Zelt 3). An den Nachmittagen gibt es Gelände-SlackLine, Graffiti, Improtheater und vieles mehr. Helfer sind übrigens immer noch gesucht, fürs Festival, vor allem aber für den Abbau danach. Ein T-Shirt und drei Freigetränke gibt’s als Belohnung./Bild: Metz