München · Leichtathletik

Platz 5 für Tübingerin Hanna Klein im EM-Finale über 1500 Meter

Hanna Klein von der LAV Stadtwerke Tübingen schnuppert im Münchner Olympiastadion an der Medaille über 1500 Meter.

20.08.2022

Von Hansjörg Lösel

Hanna Klein duellierte sich häufig mit der Italienerin Gaia Sabbatini (rechts). Im Hintergrund die Polin Sofia Ennaoui, die am Ende die Bronzemedaille gewann. Bild: imago /Beautiful Sports Axel Kohring

Hanna Klein duellierte sich häufig mit der Italienerin Gaia Sabbatini (rechts). Im Hintergrund die Polin Sofia Ennaoui, die am Ende die Bronzemedaille gewann. Bild: imago /Beautiful Sports Axel Kohring

Bis zur letzten Runde durfte Hanna Klein von einer Medaille träumen – doch dann ging vorne die Post ab. Favoritin Laura Muir zündete den Turbo, nur die Irin Ciara Maggean konnte der Schottin halbwegs folgen. Auch der Bronze-Platz war nach dem Antritt der Polin Sofia Ennaoui vergeben. Mit ihrem bekannt starken Finish aber sicherte sich die 29-Jährige von der LAV Stadtwerke Tübingen in 4:05,49 Minuten den 5. Platz im EM-Finale über 1500 Meter. Und lief damit sogar in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit. Muir, die bei der WM in Eugene Bronze geholt hatte und zwischendurch noch Gold bei den Commonwealth-Spielen, feierte in 4:01,08 Minuten einen ungefährdeten Sieg vor Maggean (4:02,56) und Ennaoui (4:03,56)

„Medaillen waren heute nicht zu haben, die Mädchen vorne haben keinen Fehler gemacht“, sagte Klein Tübinger Heim-Trainerin Isabelle Baumann. „Das war ein toller Fight, ein sehr schweres Rennen.“ Klein, die bei der Hallen-Europameisterschaft in Polen Bronze geholt hatte, sei in ihrer Entwicklung wieder einen Schritt weiter gekommen: „Was Hanna mittlerweile auszeichnet, ist, dass sie aus den Situationen immer das Beste macht“, sagte Baumann.

Im Fernseh-Interview mit dem ZDF zog auch Hanna Klein selbst ein positives Fazit: „Ich bin voll zufrieden, mit der Platzierung kann ich mich glücklich schätzen.“ Nicht ganz unerwartet war das Anfangstempo nicht sonderlich hoch, typisch für ein Meisterschafts-Rennen. Die nun fünffache Europameisterin Laura Muir schaute sich das eine Weile an, ließ sich zwischendurch sogar bis auf den letzten Platz zurückfallen, ehe sie nach 700 Metern in den Angriffsmodus schaltete.

Hanna Klein wurde auf der Innenbahn etwas eingeklemmt zwischen den Konkurrentinnen, musste bei einem Stolperer auch einen bangen Moment überstehen. „Ich war eingekeilt, kam irgendwie nicht raus, hatte viel zu tun mit der Italienerin“, sagte die Tübingerin beim ZDF. „Am Schluss konnte ich mich rauswinden, das hat mir Auftrieb gegeben. Der Rennverlauf war aber eher energieraubend, sonst wäre da am Schluss vielleicht noch mehr drin gewesen.“ Dennoch konnte sich Klein erneut auf ihre starke Schlussrunde verlassen, distanzierte auch die zweite Deutsche Karharina Trost (München/ in 4:06,95 Minuten Zehnte) deutlich. Von Trainerin Isabelle Baumann gab es am Ende des Tages ein Lob: „Das war richtig stark, selten war ich über ein Rennen so glücklich.“ Schließlich hatte Klein ihre beste Platzierung in einem internationalen Freiluft-Finale geschafft. Und gleichzeitig auch die beste Platzierung einer Deutschen über 1500 Meter seit der Europameisterschaft 2012, als Diana Sujew die Silbermedaille gewann.

Erbelauf mit Hanna Klein

Am 18. September startet die Europameisterschafts-Fünfte Hanna Klein in Tübingen beim Erbe-Lauf. Und die mehrfache Deutsche Meisterin wird Tübingen auch noch eine Weile erhalten bleiben: Hanna Klein beginnt ihre Promotion in Psychologie. Die aus Landau (Pfalz) stammende 29-Jährige startet seit Ende 2019 für die LAV Stadtwerke Tübingen und trainiert bei Isabelle Baumann.

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Erstellt:
20.08.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 28sec
zuletzt aktualisiert: 20.08.2022, 01:00 Uhr

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