Der Strom vom eigenen Dach

Pilotprojekt der Stadtwerke und der GWG im Hagellocher Weg ist angelaufen

Im Hagellocher Weg steht das erste Gebäude der Stadt, in dem Mieter direkt den Strom vom eigenen Dach nutzen können.

13.08.2016

Von loz

Boris Palmer, Achim Kötzle und Gerhard Breuninger. Bild: Sommer

Boris Palmer, Achim Kötzle und Gerhard Breuninger. Bild: Sommer

Tübingen. Die 315 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage liefert Strom für die zwölf Parteien im Haus. Produziert sie nicht ausreichend Strom, erhalten die Bewohner zusätzlichen Ökostrom aus dem Netz der Stadtwerke. Wird auf dem Dach zu viel elektrische Energie erzeugt, fließt sie mit ins Netz ein. Den Mietern bleibt dennoch selbst überlassen, sich einen anderen Stromanbieter zu suchen. Nach Angaben der Stadtwerke ist der Strom vom eigenen Dach etwa 10 Prozent günstiger als Netzstrom aus erneuerbarer Energie: „Das ist ein historischer Moment in der Geschichte der Energiewirtschaft, dass der Strom vom eigenen Dach günstiger ist, als ihn zuzukaufen“, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer. „Früher war der Strom aus dem Netz günstiger, als ihn selbst zu erzeugen“, so Gerhard Breuninger von der GWG. Doch seit die Preise für Solarpanels fallen und der Strom teurer wird, hat sich das geändert. Palmer (links) und Breuninger (rechts) stellten das Pilotprojekt gestern zusammen mit Achim Kötzle (Mitte) von den Stadtwerken vor. Gemeinsam hoffen die drei, dass ihr Projekt Nachahmer findet: „Für das Areal am Güterbahnhof ist das bereits beschlossen“, so Palmer. Ziel müsse es nach Ansicht aller Beteiligten auch sein, mit dem Strom vom Dach das Konzept der erneuerbaren Energien weiter in den Köpfen der Bevölkerung zu verankern.