Hohe Zufriedenheit

Pfrondorf entwickelte sich vom Bauerndorf zum beliebten Wohnort

Bis in die 60er Jahre war Pfrondorf vornehmlich landwirtschaftlich geprägt. „Ein reines Bauerndorf“, sagt Ortsvorsteher Siegfried Rapp, „die Bauern hatten kleine Äcker im Besitz.“

09.03.2019

Von ST

•Gasthaus und Metzgerei Germania. Bild: Archiv W+O Künstle

•Gasthaus und Metzgerei Germania. Bild: Archiv W+O Künstle

Für den Broterwerb über das ganze Jahr reichte das nicht aus. Viele der Bauern arbeiteten deshalb in den Wintermonaten als Bauarbeiter in Reutlingen. Später dann auch in der Metallverarbeitung. In den 60er und 70er Jahren ist die Universität Tübingen stark gewachsen, was auch den Strukturwandel in Pfrondorf beschleunigte. In das von Arbeitern und Nebenerwerbslandwirten geprägte Dorf zogen zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität, des Klinikums sowie Angestellte der großen Firmen aus Stuttgart und Böblingen. Von rund 1000 Einwohnern in der Vorkriegszeit ist das Dorf auf fast 3500 Einwohner/innen gewachsen.

„Pfrondorf ist heute ein sehr beliebter Wohnort, gerade auch bei jungen Familien“, sagt Siegfried Rapp. „Lebendige Vereinsstrukturen, mit über 30 Einrichtungen im Kulturausschuss, und ein gutes Miteinander von Schulen, Kinderhäusern, Vereinen und Kirchen tragen zu einem hohen Zufriedenheit im Ort bei.“

Die Infrastruktur ist gut: Es gibt eine Ganztagsschule, neuerdings auch einen Waldkindergarten, zusätzlich zu den zwei bestehenden Kindergärten und ein Seniorenzentrum. Schönbuchhalle, Sportplätze, Basketball- und Beachvolleyballfeld, Evangelisches Gemeindehaus und ein Musikzentrum bieten beste Voraussetzungen für eine abwechslungsreiche und aktive Freizeitgestaltung.

Schuhmacher Wilhelm Künstle sen. (re.) mit Sohn Wilhelm Künstle (li.), der das Schuhmachergeschäft weitergeführt und an seinen Sohn Karl übergeben hat. Erst 2013 wurde es geschlossen. Fotografiert hat Otto Künstle, Bruder von Wilhelm Künstle junior (li.) – sie waren die „Pfrondorfer Fotografen“. Mit einer Plattenkamera, die sie sich 1929 für 52 Mark kauften, dokumentierten sie bis in die 50er Jahre hinein regelmäßig das Leben im Dorf. Bild: Archiv W+O Künstle

Schuhmacher Wilhelm Künstle sen. (re.) mit Sohn Wilhelm Künstle (li.), der das Schuhmachergeschäft weitergeführt und an seinen Sohn Karl übergeben hat. Erst 2013 wurde es geschlossen. Fotografiert hat Otto Künstle, Bruder von Wilhelm Künstle junior (li.) – sie waren die „Pfrondorfer Fotografen“. Mit einer Plattenkamera, die sie sich 1929 für 52 Mark kauften, dokumentierten sie bis in die 50er Jahre hinein regelmäßig das Leben im Dorf. Bild: Archiv W+O Künstle

2016/2017 wurde die Ortsdurchfahrt erneuert. 2017 das neue Gewerbegebiet angelegt sowie das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Wichtig für das Dorfleben ist der genossenschaftlich geführte Dorfladen. Hier finden die Bewohner alles für den täglichen Bedarf – von Obst und Gemüse über Zeitschriften bis hin zu Toilettenartikeln. Sehr familiär gehe es im Dorfladen zu, sagt Rapp, so dass der Einkauf auch immer gerne mit einem Schwätzchen verbunden werde.

„Pfrondorf ist ein tolles Wohngebiet“, schwärmt Rapp, „von jedem Haus aus ist man in fünf Minuten im Schönbuch.“ Die Busverbindungen im Viertelstundentakt nach Tübingen und ab September auch nach Kirchentellinsfurt und Reutlingen sind hervorragend.

„Wohnen im Weiher“ ist das neueste Bauprojekt, das voraussichtlich ab 2020 Wohnraum für viele jungen Familien bieten soll. „Das wichtigste Kriterium für den städtebaulichen Entwurf ist, dass er zum Ort passt“, sagt Rapp.

Wichtige Daten in der Geschichte Pfrondorfs

7.Jh

Pfrondorf wurde von den Alemannen gegründet.

1148

Erste urkundliche Erwähnung . Der Ortsname leitet sich vermutlich von den auch heute noch zahlreich vorhandenen Brunnen auf der Pfrondorfer Gemarkung ab. Bis 1148 war Pfrondorf im Besitz der Tübinger Pfalzgrafen.

1293

bis 1410 kaufte das nahegelegene Kloster Bebenhausen fast allen Grundbesitz im Ort auf und zog die Ortsherrschaft an sich.

1807

Die Gemeinde Pfrondorf kam zum Oberamt Tübingen.

1971

Mit der Gemeindereform wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde am 1. Juli 1971 ein Stadtteil Tübingens.


Eine interaktive Karte mit allen Zeitreise-Stationen gibt es unter zeitreise.tagblatt.de.

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Erstellt:
09.03.2019, 08:33 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 09.03.2019, 08:33 Uhr

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