Cineasten-Fest zum Jubiläum

Peter Wiedmann feiert am Samstag mit Kino-Leuten aus der Region „50 Jahre Programmkino in Tübingen“

08.03.2018

Von Madeleine Wegner

Ein Leben für den Film: Peter Wiedmann. Archivbild: Franke

Ein Leben für den Film: Peter Wiedmann. Archivbild: Franke

Peter Wiedmann brennt fürs analoge Kino. Als Filmvorführer hat er gearbeitet, als es im Kino noch knisterte und flimmerte. Material und Maschinen aus dieser Zeit sammelt und pflegt er noch heute. Auf Samstag, 10. März, 18 Uhr lädt er zu einem kleinen Cineasten-Fest beim Affenfelsen und im gegenüberliegenden Bistro Herrenschlosser. Dort will Wiedmann nicht nur auf seinen eigenen runden Geburtstag anstoßen, sondern vor allem mit Kino-Machern und anderen Kino-Liebhabern aus der Region ein weiteres Jubiläum feiern: 50 Jahre Programmkino in Tübingen.

1968 hatte alles in der Kunsthalle begonnen, wo Wiedmann zusammen mit Gaby Sauer und Stefan Paul Filme zeigte. Schon seit seiner Schulzeit begeistert sich Wiedmann fürs Kino. Als Gymnasiast hat er 1961 in seinem Heimatort Todtnau im Schwarzwald eine Prüfung „für Lichtspielvorführungen“ abgelegt. „Ohne diese Prüfung durfte man früher keine Filmvorführungen machen“, sagt Wiedmann. Denn die Gefahr, dass der Nitrofilm und damit das ganze Kino Feuer fängt, war groß.

1968 bis 1972 war er Vorführer im Tübinger Kino Blaue Brücke, die Jahre darauf auch in vielen anderen Kinos der Region. 1974 begründete er zusammen mit
Kino-Chef Stefan Paul das Tübinger Arsenal. Die Kino-Landschaft in Tübingen und Umgebung sei damals üppig, bunt
und legendär gewesen. „Du kommst aus dem Schwarzwald und denkst, du bist im falschen Film“, erinnert sich Wiedmann lachend.

Ob über die Jahre in Hohenentringen, in Rottenburg, im Schwarzwald oder auf Ibiza: Besonders schlägt Wiedmanns Herz fürs Open Air-Kino. Deshalb will er bei dem Fest am Samstag auch – wenn das Wetter es zulässt – Filme wie „Blues Brothers“ oder „Daheim sterben die Leut“ auf den Affenfelsen projizieren.

Diese Kino-Leidenschaft möchte Wiedmann weitergeben und vor allem bei jungen Leuten wecken. Er bietet deshalb insbesondere für Schulklassen kostenlos Vorführungen an auf alten Projektoren samt Workshop, bei dem Schüler selbst Filme schneiden und kleben können. Seit Jahren sucht er dafür noch passende Räumlichkeiten in Tübingen. Zum Jubiläum wünscht er sich daher vor allem eines: Einen Ort, wo er ein kleines Kino-Museum einrichten kann.

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Erstellt:
08.03.2018, 20:10 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec
zuletzt aktualisiert: 08.03.2018, 20:10 Uhr

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