Diskussion

Peta greift die Tübinger Uni an

Die Tierschutzorganisation kritisiert ein von der Hochschule ausgehängtes Plakat.

27.08.2018

Von itz

Die Tieschutzorganisation Peta kritisiert ein Poster der Universität Tübingen, auf dem Zahlen und Fakten zum Thema Tierschutz abgedruckt sind. Die Organisation teilte mit, dass dieses Poster „ein falsches Bild der Notwendigkeit der Experimente“ vermittle. „Studierende werden in ihrer Ausbildung teilweise gezielt einseitig informiert“, wird Peta-Fachreferentin Anne Meinert zitiert. „Die Ergebnisse aus Experimenten sind nicht auf den Menschen übertragbar.“ Dies sei belegt. Peta entwarf nun einen Gegenentwurf zum Uni-Poster.

Die Universität Tübingen sei damit konfrontiert worden und habe geantwortet, dass Tierversuche als Baustein der Forschung unverzichtbar seien. Auf den Vorwurf der einseitigen Darstellung sei die Uni auf Peta-Nachfrage aber nicht eingegangen. Antje Karbe, Pressesprecherin der Universität, teilt dem TAGBLATT auf Nachfrage mit: „Sinn und Zweck des Poster war zu zeigen, worin wir den Nutzen von Tierversuchen sehen – dem Vorwurf der einseitigen Darstellung können wir deshalb nichts abgewinnen. Dieser würde dann genauso auf den Gegenentwurf von Peta zutreffen, der auch nicht das Für und Wider diskutiert, sondern Petas Sicht auf das Thema wiedergibt.“ Die Zahlen und Fakten des Uni-Plakates würden sich auf „offiziellen und öffentlichen zugänglichen Quellen“ berufen.

Dass das Poster der Universität den Satz „Tierversuche retten Leben“ beinhaltet, hält die Organisation für „pietätlos“. Karbe entgegnet: „Die Universität hat zu keinem Zeitpunkt, und auch nicht auf dem Poster behauptet, Tierversuche seien der einzige Weg zu medizinischem Fortschritt.“