Tübingen

Per Hand schloss die Feuerwehr das 18 Tonnen schwere Dammtor in Lustnau

So dramatische Hochwasser wie 1978 und 1987 wird es in Lustnau wohl nicht mehr geben. Dafür sorgt seit 2012 der Hochwasserdamm im Goldersbachtal.

24.05.2018

Von lms

Am Mittwoch schloss die Feuerwehr Tübingen das Dammtor und riegelte so die Straße nach Bebenhausen kurz hinterm Klosterhof ab – aber nur zur Übung. Bild: Faden

Am Mittwoch schloss die Feuerwehr Tübingen das Dammtor und riegelte so die Straße nach Bebenhausen kurz hinterm Klosterhof ab – aber nur zur Übung. Bild: Faden

Am Mittwoch schloss die Feuerwehr Tübingen das Dammtor und riegelte so die Straße nach Bebenhausen kurz hinterm Klosterhof ab – aber nur zur Übung. Danach wurde die Anlage gewartet. Für den Notfall musste das Tor bisher noch nie zugemacht werden. Lediglich einmal, 2013, entfernte die Feuerwehr mit einem Kranzug die sieben, rund 300 Kilogramm schweren Bodenplatten, um die 18 Tonnen schwere Schiebetür zu schließen. Manuell, per Hebel.

Ein Frühwarnsystem im Schönbuch, bestehend aus Regenmessgeräten und Pegelmessanlagen, hatte 2013 die Feuerwehr alarmiert. Das Staubecken allerdings füllte sich nicht. Sollte es einmal ernst werden und das Wasser aus dem Goldersbach eine Gefahr für Lustnau darstellen, könnte das Staubecken bis zu 136 000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. „Das sind vier Fußballfelder, 5,50 Meter hoch voller Wasser“, rechnete Thomas Weckesser, ehemaliger Bauleiter des Damms, vor.

Und noch eine Zahl demonstriert, dass solche Wassermengen auf der Landesstraße nicht abwegig sind. Das Einzugsgebiet für das Wasser, das üblicherweise den Goldersbach an dieser Stelle entlangplätschert, ist enorm: 73 Quadratkilometer entwässert der Schönbuch über das Tal. „Deshalb proben wir auch einmal im Jahr den Ernstfall“, sagte der Tübinger Feuerwehrkommandant Michael Oser.

Der Verkehr wurde während der Reinigung des Schienenkanals über den Damm umgeleitet.