Tübinger OB-Wahl

Palmer zieht zurück, wenn Baumgärtner mehr Stimmen bekommt

Falls Oberbürgermeister Boris Palmer bei der Tübinger OB-Wahl am 23. Oktober in einem ersten Wahlgang weniger Stimmen bekommt als Grünen-Kandidatin Ulrike Baumgärtner, werde er seine Kandidatur zurückziehen.

04.04.2022

Von slo

Boris Palmer. Archivbild: Ulmer

Boris Palmer. Archivbild: Ulmer

Das teilt die Alternative Liste (AL) nach einem Gespräch mit Palmer mit. „Damit ist aus Sicht des Vorstands eine wichtige Voraussetzung geschaffen, dass der Wahlkampf nicht dazu führt, dass weder Boris Palmer noch Ulrike Baumgärtner als OB gewählt werden“, schreiben Harald Kersten und Bruno Gebhart vom Vorstand der AL. Die AL hat wie die Grünen eine Urwahl zur OB-Kandidatur gemacht. Abgestimmt werden konnte eine Woche lang per Briefwahl. Wie berichtet, entfielen dabei auf Ulrike Baumgärtner, die einzige Kandidatin, 15 Stimmen und damit 38,5 Prozent. 24 Wähler (61,5 Prozent) schrieben Boris Palmer ins Freifeld. Anders als bei den Grünen galt das Ausfüllen des Freifelds nicht als ungültige Stimme. „Die AL wird im anstehenden Wahlkampf für die Wiederwahl von Boris Palmer eintreten.“ Wie genau diese Unterstützung ausgestaltet werden solle, werde in einer Mitgliederversammlung am 4. Mai zu besprechen sein.

Die AL schreibt dazu in ihrer Pressemitteilung: „Es ist eine absolutes Novum, dass AL und Grüne zwei verschiedene Kandidaturen unterstützen. Dem Vorstand der AL ist es daher sehr wichtig, dass dies den Zusammenhalt der Ratsfraktion nicht beschädigt. Unser Ziel ist es, weiter den
OB und die stärkste Fraktion zu stellen, um ökologisch-soziale Politik so erfolgreich wie in der Vergangenheit zu gestalten.“ Dafür sei jetzt Fairness im Wahlkampf entscheidend.

Der Vorstand habe ein erstes Gespräch mit Palmer geführt und diese Bitte vorgetragen. „Boris Palmer zeigte sich völlig einig“, so die AL.