Tübinger OB-Wahl

Palmer verzichtet, wenn er im ersten Wahlgang nicht vorne liegt

Oberbürgermeister Boris Palmer will unter Umständen im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten.

02.10.2022

Von itz

Boris Palmer. Archivbild: Ulmer

Boris Palmer. Archivbild: Ulmer

Bislang hatte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer gesagt, er werde zurückstecken, falls die Grünen-Kandidatin Ulrike Baumgärtner bei der Tübinger Wahl am 23. Oktober mehr Stimmen als er bekommen sollte. Seine Mitgliedschaft bei den Grünen ruht derzeit, Palmer tritt als unabhängiger Kandidat mit Unterstützung der Alternativen Liste an.

Am Sonntag legte der Amtsinhaber nach: „Sollte ich im ersten Wahlgang nicht an erster Stelle liegen, werde ich im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten“, schrieb er bei Facebook. Er denke, das sei er auch der Stadt schuldig. „Denn in den krisenhaften Zeiten, die uns bevorstehen, sollte der oder die OB eine absolute Mehrheit hinter sich haben.“ Das gelinge in jedem Fall, „wenn im zweiten Wahlgang nur noch zwei aussichtsreiche Namen auf dem Stimmzettel stehen“.

Als Beispiel nennt der 50-Jährige die OB-Wahl in Freiburg 2018. Damals erhielt Martin Horn im ersten Wahlgang 34,7 Prozent der Stimmen, während der Grünen-Kandidat Dieter Salomon bei 31,3 Prozent blieb. Im zweiten Wahlgang wurde die Kluft größer: Horn wurde mit 44,2 Prozent gewählt. Salomon fiel auf 30,7 Prozent ab. „Auch wenn viele an einen zweiten Wahlgang glauben, ist es der erste Wahlgang, der entscheidet“, erklärte Palmer.

Und weiter: „Wenn der Amtsinhaber im ersten Wahlgang nicht vorne liegt, ist er abgewählt.“ Stimmen für andere Kandidaten seien zugleich auch Stimmen gegen eine weitere Amtszeit, „und bündeln sich im zweiten Wahlgang“, so Palmer. Damit ist auch klar: Sollte Sofie Geisel (SPD) im ersten Wahlgang mehr Stimmen als Palmer holen, würde der Amtsinhaber wohl verzichten. Wie er das eben auch schon im Falle von Ulrike Baumgärtner (Grüne) angekündigt hat.