Tübinger Modellprojekt

Palmer im Interview: „Modell bringt bessere Kontrolle als Notbremse“

Wie geht es weiter mit dem Tübinger Modellprojekt, das am kommenden Sonntag ausläuft? Eine Verlängerung ist zwar beantragt, aber keineswegs sicher. Im TAGBLATT-Interview macht Oberbürgermeister Boris Palmer allerdings den Gastronomen Hoffnung.

14.04.2021

Von mpl

OB Boris Palmer in seinem Dienstzimmer. Archivbild: Ulrich Metz

OB Boris Palmer in seinem Dienstzimmer. Archivbild: Ulrich Metz

„Unser Modell des flächendeckenden Testens bringt die Pandemie derzeit besser unter Kontrolle als die Notbremse, in der sich fast der ganze Rest von Baden-Württemberg befindet“, sagt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer im Interview mit dem TAGBLATT. „Wir sind erfolgreich.“ Seit Wochen bemüht sich der 48-Jährige, in den Medien und den sozialen Netzwerken die Bürgerinnen und Bürger vom Erfolg des Tübinger Projekts zu überzeugen. Insbesondere beruft sich Palmer auf die Tübinger Stadtinzidenz: „Wir haben nur 60 Prozent der durchschnittlichen Landesinzidenz und die Zahlen sind seit zwei Wochen stabil. Dies gilt für die Inzidenz und für die Testpositivrate.“

Ob das Pilotprojekt jedoch über den 18. April hinaus weitergeht, ist offen. Beantragt hat die Stadt das. Aber: „Wenn der Bundestag das Infektionsschutzgesetz so beschließt, wie es im Entwurf vorliegt, dann endet das Projekt auf jeden Fall, wenn das Gesetz in Kraft tritt. Das wäre Ende nächster Woche“, sagte Palmer. Er er habe registriert, dass der Ausschluss der Außengastronomie dazu führte, dass „wir jetzt nur noch etwa 60 Prozent der Menschen erreichen, die wir vor zwei Wochen hatten“. Deshalb, so Palmer, würde er die Freiluft-Angebote der Cafés und Restaurants gerne wieder ins Modellprojekt aufnehmen.

Außerdem erklärt Palmer im Interview, warum er das Modellprojekt abbrechen will, wenn die Stadtinzidenz, die am Dienstag bei 80,9 lag, über 125 liegen würde: „Wir wissen mittlerweile, wie viele Fälle wir nur finden, weil wir so viel testen, und zwar Personen, die gar keine messbaren Symptome haben und die in der Statistik gar nicht auftauchen würden. Daraus lässt sich errechnen, dass wir mindestens 25 Prozent mehr finden, als die, die weniger testen.“

Das ausführliche Interview, in dem Palmer etwa zu Projektkosten und der Refinanzierung der Tests sowie der Luca-App Stellung bezieht, gibt es hier.

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Erstellt:
14.04.2021, 19:05 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 14.04.2021, 19:05 Uhr

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