Gemeinsam mit Co-Spielertrainer Jan Binder ist der 33-Jährige beim TSV Ofterdingen zurückgetreten

„Das war ein Prozess aus den letzten Monaten“, sagt Bauer, „da reifte in mir die Erkenntnis, dass ich eine Pause brauche. Ich habe nicht mehr die Kraft und Motivation, die die Mannschaft jetzt braucht.“

Auch sein Co-Spielertrainer Jan Binder tritt zurück. Binder kam vor der Saison vom Verbandsligisten TSG Tübingen wegen Bauer, mit dem er gemeinsam arbeiten wollte – und geht aus Loyalität mit ihm jetzt auch. „Ich glaube, die Mannschaft ist so verunsichert, dass jetzt der Punkt gekommen ist, dass sie einen Trainer braucht, der sie aufbaut“, sagt Bauer, „ich habe die Kraft nicht mehr dazu.“ Am Montag Abend beim Training verkündeten die beiden den Verantwortlichen und der Mannschaft ihre Entscheidung. „Uns fiel das sehr schwer“, sagt Bauer, „denn der Verein hat mir sehr viel gegeben, so viel Vertrauen geschenkt, ich kann es aber aktuell nicht mehr.“

Seine private Situation – der 33-Jährige wird im Winter erstmals Vater – sei allerdings kein Grund für den Rücktritt gewesen. „Auch wenn ich froh bin, jetzt auch mal zu Hause sein zu können.“ Schon im vergangenen Jahr habe er darüber nachgedacht, aufzuhören. Die Mitarbeit von Jan Binder sei allerdings auch ein Impuls gewesen, doch weiterzumachen. „Über den Zeitpunkt jetzt kann man sicher streiten“, sagt Bauer.

Den TSV Ofterdingen trifft der Rücktritt überraschend und unvorbereitet. Vincenzo Gargiulo, der im Spielbetrieb mithilft, sagt, es sei noch zu früh irgendwelche Nachfolge-Entscheidungen zu treffen. Die Vereinsverantwortlichen werden sich diese Woche ein paar Mal zusammensetzen, um Lösungen zu finden. „Die Mannschaft hat sich vorerst bereiterklärt, das Training selbst zu übernehmen“, sagt Gargiulo.

Bernd Bauer will erstmal eine Pause einlegen. „Aber ich werde jetzt nicht vom Verein ganz weg sein“, sagt er, „und ich bin mir auch sicher, dass die Jungs ihre Punkte wieder holen, wenn sie im Kopf frei sind. Weil sie eine brutale Qualität haben.“