Film

Oscars sollen populärer werden

Die Show wurde länger, die Quoten stürzten ab: Nun will die Academy die Gala aufmischen.

10.08.2018

Von DPA

Der Oscar, die begehrteste Trophäe der Filmbranche. Foto: ANGELA WEISS / AFP

Der Oscar, die begehrteste Trophäe der Filmbranche. Foto: ANGELA WEISS / AFP

Beverly Hills. Fast vier Stunden Oscar-Gala im März, das war eine der längsten Shows in Jahrzehnten. Die Einschaltquote aber sank. 26,5 Millionen Zuschauer verfolgten das Trophäenspektakel am Bildschirm, halb so viele wie 1998. Das will die Oscar-Akademie mit neuen Ideen ändern.

Es soll eine neue Sparte („popular film“) zur Würdigung von Publikums-Hits geben. Wie die Filmakademie mitteilte, soll die Verleihung überdies auf drei Stunden begrenzt werden. Einige Preise sollen im Dolby-Theater während der Werbepausen statt in der Live-Show ausgeteilt werden, die Höhepunkte davon würden in die Übertragung eingespielt. Zudem soll die Preisgala früher im Jahr stattfinden – nicht erst Ende Februar, sondern 2020 bereits am 9. Februar.

Haben damit „Black Panther“, „Mission Impossible 6“ oder „Deadpool 2“ Chancen auf einen Oscar als Publikumslieblinge und Blockbuster? Im vergangenen März hatte es etwa der Horror-Hit „Get Out“ unter die neun Anwärter in der Top-Sparte „Bester Film“ geschafft. Am Ende holte der Kino-Flop „Shape of Water?– Das Flüstern des Wassers“ den Spitzen-Oscar.

Gelegentlich räumen Blockbuster wie „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Forrest Gump“ Oscars ab. Doch meist werden nicht Kassenknüller, sondern Kritikerlieblinge nominiert, wie etwa in diesem Jahr der Liebesfilm „Call Me By Your Name“ oder die Tragikomödie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“.

Einzelheiten über die geplante neue Sparte wollen die Oscar-Veranstalter erst später mitteilen, doch aus Hollywood verlautete bereits Kritik. „Wirklich, diese ,best pop movie?-Kategorie ist die schlechteste Idee der Akademie, seit sie mich gebeten haben, mit Schneewittchen zu singen“, lamentierte der Schauspieler Rob Lowe auf Twitter. Er hatte 1989 seinen Auftritt als Sänger auf der Oscar-Bühne verpatzt.

Sorgen dürften sich auch die Filmschaffenden in Sparten wie Tonschnitt, Kurzfilm oder Make-up, denn die bisher live übertragenen Ehrungen in solchen Nebenkategorien sollen zur Zeiteinsparung beschnitten werden.

Die nächste, die 91. Trophäen-Gala, soll noch Ende Februar, am 24., über die Bühne gehen. Der US-Komiker Jimmy Kimmel hatte die Show zuletzt zweimal moderiert. Er könnte das erste Opfer des Reformkurses der Akademie werden. Barbara Munker

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Erstellt:
10.08.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 10.08.2018, 06:00 Uhr

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