Umbaupläne in Kiebingen

Ortsdurchfahrt B28: Für Autofahrer künftig unattraktiv

Die Kiebinger Ortsdurchfahrt soll zurückgebaut werden, sobald die B28 fertig ist. Die momentan noch viel befahrene Straße wird verengt und die Ortsmitte zum Platz umgestaltet.

11.08.2021

Von Martin Zimmermann

In der Ortsmitte sollen statt der Bushaltestelle im Vordergrund Parkplätze entstehen. Der Asphalt soll an dieser Stelle durch Pflastersteine unterbrochen und als Platz gestaltet werden.Bilder: Martin Zimmermann

In der Ortsmitte sollen statt der Bushaltestelle im Vordergrund Parkplätze entstehen. Der Asphalt soll an dieser Stelle durch Pflastersteine unterbrochen und als Platz gestaltet werden.Bilder: Martin Zimmermann

An der Ortsausfahrt Richtung Bühl soll die Fahrbahn geteilt werden. Auch hier soll eine neue Bushaltestelle kommen. Auf dem Platz an der rechten hinteren Seite des Bildes ist der neue Discounter geplant.Bilder: Martin Zimmermann

An der Ortsausfahrt Richtung Bühl soll die Fahrbahn geteilt werden. Auch hier soll eine neue Bushaltestelle kommen. Auf dem Platz an der rechten hinteren Seite des Bildes ist der neue Discounter geplant.Bilder: Martin Zimmermann

Nach der Fertigstellung der neuen Bundesstraße 28 im Neckartal, soll die Kiebinger Ortsmitte vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dafür sind eine Reihe von baulichen Eingriffen vorgesehen, die den Verkehr durch den Ort verlangsamen sollen. Mit der Ausarbeitung der Pläne wurde Annette Sinz-Beerstecher vom Büro Freiraum-Concept beauftragt. Derzeit läuft eine Beteiligung der Öffentlichkeit über ein Video, das auf dem Youtube-Kanal der Stadt zu sehen ist. Außerdem machen Plakate in der Ortsmitte auf das Thema aufmerksam. Für den Rückbau der Ortsdurchfahrt sind im städtischen Haushalt für die nächsten Jahre insgesamt zwei Millionen Euro vorgesehen.

Das Ziel der Pläne von Sinz-Beerstecher ist es, die bisherige Ortsdurchfahrt als Ausweichstrecke für die neue Bundesstraße 28 möglichst unattraktiv zu machen. Dafür soll der Autoverkehr im Ort insgesamt abgebremst werden.

Minikreisel an der Ortseinfahrt

Die Pläne im einzelnen: An der Ortseinfahrt von Rottenburg her verdeckt derzeit eine Lärmschutzwand für das Wohngebiet „Bildstöckle“ den Blick auf den Rammert. Hier soll die Fahrbahn durch Pflanzungen verengt und die Abbiegespuren durch einen Mini-Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 13 Metern ersetzt werden. Der von Rottenburg kommende Radweg soll nach den Plänen mit eigener Spur in den Kreisverkehr geführt werden. Die bisherige Lärmschutzwand für das Neubaugebiet wäre mit weniger motorisiertem Verkehr, der zudem langsamer unterwegs wäre, nicht mehr nötig.

Zwischen Kreisverkehr und Ortsmitte soll eine neue überdachte Bushaltestelle entstehen. Im ganzen Ort sollen Fassaden begrünt, Beete, Rasenflächen und Heckenbänder angelegt sowie Bäume und Stauden gepflanzt werden. Dadurch wird die Fahrbahn insgesamt verengt und die Straße für den motorisierten Verkehr möglichst unattraktiv gemacht.

Anderen Verkehrsteilnehmern, wie Radfahrern und Fußgängern soll hingegen eine höhere Priorität als bisher eingeräumt und durch die Reduzierung von Lärm und Abgasen auch die Wohnqualität an der Hauptstraße gesteigert werden.

Weil an den Ortsausfahrten jeweils neue Bushaltestellen entstehen, soll die bisherige Bushaltestelle in der Ortsmitte aufgelöst und durch Parkplätze längs der Straße ersetzt werden. Hier hat die Bäckerei momentan das Problem, dass es für ihre Kunden keine Parkplätze gibt, weshalb diese gelegentlich auf der Busspur halten und sie so blockieren.

Der Straßenabschnitt zwischen Bäcker und der ehemaligen Gaststätte Löwen soll gepflastert und zu einem Platz umgestaltet werden. Damit wird der durchgängige Asphaltbelag unterbrochen, die Ortsmitte bekommt einen sichtbar anderen Charakter. Auch der Vorplatz nebenan vor dem Haus der Butzenzunft soll neu gestaltet und bepflanzt werden.

Die Ortsausfahrt in Richtung Tübingen schließlich soll durch einen bepflanzten Straßenteiler verengt werden. Auch hier soll eine neue Bushaltestelle für den Einstieg an drei Bustüren auf der einen Fahrbahnseite und für den Einstieg mit zwei Türen an der anderen Seite entstehen. Die neuen Bushaltestellen sollen für den barrierefreien Einstieg ausgerüstet werden, was bei der bisherigen Haltestelle noch nicht der Fall ist.

Nicht in den Plänen berücksichtigt, ist allerdings der vom Ortschaftsrat mehrheitlich beschlossene Bau des neuen Norma-Discounters am Ortsrand in Richtung Bühl. Der könnte wiederum für eine Zunahme des innerörtlichen Verkehrs in Kiebingen sorgen.

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Erstellt:
11.08.2021, 18:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 11.08.2021, 18:00 Uhr

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