Organisierter Fahrraddiebstahl: Letztes „Ducato“-Mitglied gefasst

Auf einem Parkplatz an der A 3 bei Parsberg klickten die Handschellen: Die Polizei konnte bei einer Verkehrskontrolle in Bayern einen 44-Jährigen festnehmen, der seit 2016 per Haftbefehl gesucht wurde. Er soll Teil der „Ducato-Bande“ sein, die in den Jahren 2015 und 2016 im Kreis Tübingen rund 300 Fahrraddiebstähle und eine dreistellige Anzahl an Einbrüchen verübte – mit einem Schaden von über einer Million Euro .

Den Ermittlern war es bereits vor einiger Zeit gelungen, eine aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Tätergruppe zu identifizieren und deren Absatzwege nachzuvollziehen. Am Ende überführten sich die Täter auch selbst – unter anderem, weil sie die Übergabe der Beute versehentlich per Videokamera filmten. Zwischen November 2016 und 2017 gab es zehn Festnahmen, die Personen wurden jeweils zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Es war einer der größten Prozesse am Tübinger Landgericht der vergangenen Jahren, der aus Sicherheitsgründen in Stuttgart-Stammheim verhandelt wurde.

Die „Ducato-Bande“ war erst vergangenen Samstag wieder dem Thema beim TAGBLATT: Justizreporter Jonas Bleeser sowie Redakteur Eike Freese arbeiteten das kriminelle Netzwerk und dessen Vorgehen in der neuen Folge unseres Podcasts „Am Gericht“ auf www.tagblatt.de/amgericht und überall, wo es Podcasts gibt. Sie können die Folge auch direkt hier im Player hören:

Flüchtig war jedoch bislang der 44-Jährige aus Bosnien-Herzegowina, der für den Transport der gestohlenen Räder in die Heimat verantwortlich gewesen sein soll. Der Mann wurde nach seiner Festnahme am Donnerstag durch Kräfte des Hauptzollamtes Regensburg der Polizei Reutlingen übergeben und inzwischen dem Haftrichter am Tübinger Amtsgericht vorgeführt. Nun sitzt auch der 44-Jährige im Gefängnis.

 

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