Europäischer Filmpreis

Online-Show statt Gala in Island

Für die Kinobranche ist es ein schwieriges Jahr. Auch die Verleihung des Europäischen Filmpreises sieht anders aus als sonst.

07.12.2020

Von DPA

Das Liebesdrama „Undine“ mit Paula Beer ist für den Europäischen Filmpreis im Rennen. Foto: -/Piffl Medien/dpa

Das Liebesdrama „Undine“ mit Paula Beer ist für den Europäischen Filmpreis im Rennen. Foto: -/Piffl Medien/dpa

Berlin. Meist liefern Auszeichnungen ja Orientierung: Welchen Film sollte ich unbedingt gucken? Und ist eine Schauspielerin wirklich so toll, wie viele sagen? In diesem Winter verbringen wir viel Zeit auf dem Sofa – und Filmtipps sind da mitunter ziemlich willkommen. Jetzt wird der Europäische Filmpreis verliehen.

Die Auszeichnung gilt als europäisches Pendant zum amerikanischen Oscar. Die Verleihung fällt anders aus als in den Vorjahren. Die Gala in Island wurde wegen der Pandemie abgesagt, stattdessen ist eine Internetschalte aus Berlin geplant, über fünf Abende verteilt.

Nach dem Auftakt am Dienstag werden in dieser Woche verschiedene Preise verliehen. Am Samstagabend wird dann der beste europäische Film des Jahres prämiert. Chancen haben dann auch zwei Filme aus Deutschland.

Nominiert ist zum einen der Liebesfilm „Undine“: Regisseur Christian Petzold greift darin einen alten Nixenmythos auf und verlegt die Erzählung aus der Romantik in die heutige Zeit. Der Film ist gleichzeitig spröde und zauberhaft, mit den Schauspielern Paula Beer und Franz Rogowski in den Hauptrollen.

Als bester Film ist zudem „Berlin Alexanderplatz“ im Rennen. Regisseur Burhan Qurbani hat den Literaturklassiker neu verfilmt. Er verschiebt die Geschichte ins heutige Berlin, schickt seine Figuren zu Drogendealern, Flüchtlingsunterkünften und in Bordelle. Mit beeindruckendem Klang und rauschhaften Bildern.

Insgesamt sechs Filme sind in der wichtigsten Kategorie vorgeschlagen. Neben „Undine“ und „Berlin Alexanderplatz“ sind es „Another Round“ („Der Rausch“) des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg, „Corpus Christi“ von Jan Komasa, „Martin Eden“ von Pietro Marcello und „The Painted Bird“ von Václav Marhoul.

Als beste Schauspielerin sind unter anderem die deutschen Miminnen Nina Hoss („Schwesterlein“) und Paula Beer („Undine“) nominiert. Beer hat für ihre Darstellung als etwas unwirklich erscheinende Historikerin Undine bereits den Silbernen Bären der Berlinale gewonnen. dpa