Reutlingen · Familienforschung

Online-Seminar: Spuren nach Grafeneck

Das Kreis-Archiv bietet am Dienstag ein Online-Seminar an zu Behinderten- und Krankenmorden während der NS-Zeit.

28.11.2022

Von rum

Das Kreisarchiv Reutlingen bietet am Dienstag, 29. November, ab 19.30 Uhr wieder eine digitale Archivsprechstunde an. Thema sind diesmal die Behinderten- und Krankenmorde während des Nationalsozialismus. Es informieren Kreisarchivar Marco Birn und Gastexperte Christian Hofmann vom Landesarchiv Baden-Württemberg.

Im Landkreis Reutlingen wurden in der Tötungsanstalt Grafeneck Menschen ermordet, was in vielen Familien und Kommunen Spuren hinterlassen hat. Grafenecks dunkle Jahre begannen 1939, als das Schloss – seit einem Jahrzehnt „Krüppelheim für behinderte Männer“ der Samariterstiftung – für „Zwecke des Reichs“ beschlagnahmt wurde. Mit einem bürokratischen Erlass begann die „Aktion T4“ genannte Ermordung von kranken und behinderten Menschen. Mindestens 10654 Frauen und Männer vorwiegend aus Heimen im Südwesten starben im Jahr 1940 in der Gaskammer von Grafeneck.

Beim Thema Euthanasie sind die Informationen und historischen Archivalien auf verschiedene Institutionen und Archive verstreut. Die beiden Gesprächspartner stellen deshalb bei der digitalen Archivsprechstunde vor, wie Familienforscher bei der Recherche über die in Grafeneck ermordeten Menschen vorgehen können und welche Quellen es dazu gibt. Wie immer besteht im Anschluss die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Antworten auf Fragen gibt Marco Birn am 29. November von 19.30 bis 20.30 Uhr. Die Sprechstunde ist online. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Link zum Webex-Meeting ist auf der Internetseite www.kultur-machen.de/archivsprechstunde hinterlegt. Es ist auch eine Einwahl per Telefon unter der Festnetznummer 0619/67819736 möglich. Dann muss man nur noch über die Telefontastatur die Meeting-Kennnummer 23938103137 eingeben, um teilnehmen zu können.