Nehren · Film

Online-Kino mit Gespräch am Dienstag

Die Gruppe „LiSt“ zeigt im Stream den Film „Die Staatsfeinde – Kalter Krieg und alte Nazis“. Der Regisseur ist auch dabei.

18.05.2020

Von ST

In der Reihe „Komm Kuck“ der Gruppe „LiSt“ (Linke im Steinlachtal) sollte am morgigen Dienstag, 19. Mai, der Film „Die Staatsfeinde – Kalter Krieg und alte Nazis“ in den Mössinger Lichtspielen laufen. Alles sei bestens vorbereitet gewesen, teilt „LiSt“ mit, dann grätschte die Pandemie dazwischen. Zeigen möchten die Veranstalter den Film trotzdem – nicht im Kino, sondern im Netz. Auch bei der Online-Vorführung ist im Anschluss ein Gespräch mit dem Regisseur Daniel Burkholz geplant. Nach dem Film wird noch die Videoaufzeichnung eines Zeitzeugengesprächs mit dem ehemaligen DKP- und TÜL-Stadtrat Gerhard Bialas gezeigt, der als Jugendlicher die Zeit des Kalten Krieges in Tübingen erlebte.

Link und Passwort für die Filmvorführung sowie das anschließende Filmgespräch werden nach Anmeldung an alexander.schlager@rosalux.org kostenfrei elektronisch zugesandt. Spielzeit ist Dienstag, von 19 bis 21.30 Uhr. Die Gruppe kooperiert für das Projekt mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der VVN-BdA Tübingen-Mössingen.

Gestützt auf bewegenden Biografien und meist unveröffentlichtem Film- und Fotomaterial leuchtet Burkholz die junge Bundesrepublik in der Zeit des Kalten Kriegs aus. Es ist die Geschichte von Menschen, die den Zweiten Weltkrieg als Wehrmachtssoldaten oder als Zivilisten in Nazi-Deutschland erlebt haben. Durch den Krieg wurden sie zu Pazifisten, die die Einführung einer Armee in der BRD unbedingt verhindern wollten. Ein Engagement, das für viele Pazifisten zu staatlicher Verfolgung und Gefängnisstrafen führte.

Der preisgekrönte Filmemacher Daniel Burkholz ist schon seit über 25 Jahren rund um den Globus unterwegs. Co-Regisseurin Sybille Fezer ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Frauen- und Menschenrechtsorganisation medica mondiale, die mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.