Reusten

Oma im Stall ausstellen

Früher ging Oma in den Stall, um Hühner zu füttern. Oder Motorrad zu fahren. Heute kommt Oma in den Stall, und dann ist das Kunst.

23.01.2018

Von Madeleine Wegner

Zumindest in Reusten. Dort gibt es den „Süddeutschen Kunstverein“, und der organisiert immer wieder Ausstellungen – natürlich in einem ehemaligen Stall. Der wiederum gehört der Oma der Partnerin des Vorsitzenden des Kunstvereins. Damit wären wir auch schon beim Thema: Omi ist die Beste. Das sagen nicht nur Vereinsvorsitzende, sondern auch Enkelkinder, überforderte Elternpaare, ja sogar Schwiegersöhne. Und weil Großmütter so großartig sind, ist ihnen in Reusten noch bis 12. Februar eine Ausstellung gewidmet. Laut der Ausstellungsmacher erzählt Oma dem Kind aber auch schaurige Märchen. Nichts sei dann mehr gut.

Diesen Ansatz wollen wir hier nicht weiter vertiefen. Kommen wir lieber zum vergnüglichen Teil: „Natürlich können auch Sie ihre Oma ausstellen“ lautet der Titel der Ausstellung, und er ist Programm. Wer seine liebste Omi im Stall sehen will, sende ein Foto (Vorname der Dame nicht vergessen) an „ projekt-oma@outlook.de “. Die Ausstellungsmacher drucken das Bild dann aus und fügen es der Ausstellung bei. Alternativ darf man das Porträt persönlich zur Schau in den Stall vorbeibringen (täglich 9 bis 18 Uhr). Bei der Gelegenheit kann man auch gleich einen neidfreien Blick auf die anderen tollen Omas werfen, die hier zwischen Kalkwänden, leeren Futtertrögen und rostigen Gattern platziert sind.