Olympisches Basketball in Tokio: Deutschland spielt gegen Slowenien.

Tokio. NBA-Superstar Luka Doncic bittet die deutschen Basketballer zum Tanz, das erste Olympia-Viertelfinale seit 29 Jahren wird zur Mammutaufgabe. Niemand Geringeres als der bislang unbezwingbare Europameister Slowenien fordert die DBB-Auswahl an diesem Dienstag (3 Uhr MESZ) zum Kracherduell um den Halbfinaleinzug. Das ergab die Auslosung am Sonntag.

Doch das Team von Bundestrainer Henrik Rödl ist weit davon entfernt, in Ehrfurcht zu erstarren. „Das ist natürlich ein sehr starkes Team. Wir werden einen Weg finden müssen, Doncic zu stoppen“, sagte Rödl: „Auf jeden Fall werden wir alles geben.“

Sein Team hatte sich am Samstag trotz einer 76:89-Niederlage gegen Podiumsanwärter Australien im letzten Gruppenspiel als einer der beiden besten Gruppendritten für das Viertelfinale qualifiziert. Ein Kunststück, das selbst der Mannschaft um den großen Dirk Nowitzki in Peking 2008 nicht gelang.

In der Runde der letzten Acht könnte nun sogar ein besseres Ergebnis als Platz sieben 1992 in Barcelona winken. Dazu müssen die Deutschen jedoch die Slowenen besiegen, die alle drei Gruppenspiele für sich entschieden haben und dabei zuletzt eindrucksvoll 95:87 gegen Weltmeister Spanien gewannen. „Mit dieser genialen Gruppenphase haben sie sich zu einen Top-Medaillenkandidaten gespielt“, sagte Deutschlands Kapitän Robin Benzing, der zugab, dass Doncic gerade „wie von einem anderen Stern“ agiere.

Überhaupt hat Slowenien in den 16 Länderspielen, in denen Doncic (Dallas Mavericks) dabei war, nicht verloren. „Wenn wir das auch hinkriegen, wäre es natürlich die Über-Sensation“, sagte Rödl, der in der großen Herausforderung auch eine Motivation sieht. Eingeschüchtert ist er nicht: „Das ist für uns jetzt ein Spaßmacher. Wir werden alles geben, probieren und hoffentlich ein super Spiel hinhauen.“

Verantwortlich für das neue deutsche Basketball-Hoch ist auch Rödl. Der Headcoach, 1992 als Spieler bei Olympia dabei, hat mit Ruhe und Akribie eine eingeschworene Gemeinschaft geformt. Das Fehlen von Superstar Dennis Schröder, der beiden NBA-Profis Maxi Kleber und Daniel Theis sowie Paul Zipser (FC Bayern) wird erstklassig aufgefangen. Die Mannschaft überzeugt als Einheit, jeder Spieler hat seine Rolle. Das kommt in der Heimat gut an. „Wir haben als Team gezeigt, dass Basketball in Deutschland Spaß machen kann“, sagte Danilo Barthel, der mit den Kollegen die Unterstützung aus der Heimat wahrnehme.