Gomaringen

Warum das „Olivle“ nach Gomaringen umgezogen ist

Nach 13 Jahren in Tübingen verlagert Anita König ihr „Olivle“ nach Gomaringen – nicht nur wegen der Parkplätze.

31.08.2022

Von Mario Beißwenger

Statt in Tübingen verkauft Anita König ihre Oliven-Spezialitäten jetzt in Gomaringen. Bild: Mario Beißwenger

Statt in Tübingen verkauft Anita König ihre Oliven-Spezialitäten jetzt in Gomaringen. Bild: Mario Beißwenger

Die Gomaringer Bahnhofstraße gilt nicht als Top-Lage für den Einzelhandel. Trotzdem verlegte Anita König ihren Spezialitätenladen für Olivenöl von der hochfrequentierten Bursagasse in der Tübinger Fußgängerzone in die Bahnhofstraße.

Ursache für die Entscheidung war, dass sie als Einzelhändlerin die Fixkosten drücken muss. In Gomaringen ist ihre Miete nun „deutlich günstiger“. Zudem hat der Tübinger Standort für sie einen zentralen Nachteil: Er ist schlecht mit dem Auto zu erreichen. „Ich brauch Kundschaft von draußen“, sagt König. „Das hab ich in der Corona-Zeit gemerkt: Nur für Tübinger ein Angebot zu machen, reicht nicht.“

Gomaringen ist autotechnisch bestens erreichbar. Das zentrale Parkhaus liegt genau gegenüber ihres neuen Ladens und ist in den ersten Stunden gebührenfrei. Für Tübinger Kundschaft ohne Auto empfiehlt sie die Buslinie 7625 als Alternative. Der Gomaringer Busbahnhof ist nur wenige Schritte entfernt. Im übrigen bietet sie auch einen Lieferdienst.

Jedenfalls sieht sie Gomaringen auf der Achse Mössingen-Reutlingen als guten Standort. Kirchentellinsfurt oder Dußlingen erschienen ihr nicht so praktisch. „Ich habe mir auch überlegt, mich mobil zu machen“, mit Verkaufswagen unterwegs zu sein, aber damit hatte sie keine Erfahrung.

Kritik am Standort Tübingen

Dafür hat sich die gelernte Köchin und Kellnerin, Bürokauffrau und Fremdsprachenkorrespondentin in Tübingen einen Namen gemacht, den Standort aber in dreizehn Jahren nicht recht lieben gelernt. Sie kann sich heftig darüber ärgern, dass die Stadtverwaltung nach den langen Corona-Monaten just vor dem Weihnachtsgeschäft 2021 die Brücke über die Steinlach sperrte. Das habe dem ganzen Innenstadthandel geschadet.

Zudem lief Königs Mietvertrag aus, ein Preisabschlag war nicht auszuhandeln. Auch die Heizkosten sind in dem Gomaringer Untergeschoss deutlich niedriger. Bei den steigenden Einkaufspreisen für ihr Hauptprodukt Olivenöl, muss sie auf diese Kostenblöcke achten, um im Geschäft zu bleiben. „Ich werd mit dem Laden nicht reich, aber glücklich“, zieht sie ihre persönliche Bilanz.

Sie muss im neuen Laden noch an der Sichtbarkeit arbeiten. Der Zugang zu dem früheren Postverteilzentrum ist im Eisenbahnweg. Die Ausstattung sei aber so, wie sie es sich gewünscht hatte: leicht zugängliches Lager, kleine Küche und für Veranstaltungen noch zwei Toiletten. Ob ihr Umzug richtig war, würden die Zahlen zeigen, sagt sie.

Info Am Samstag, 3. September, eröffnet das „Olivle“ von 10 bis 18 Uhr mit Chansons von Eleonore Hochmuth, Tapas, Mousse und Sekt.

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Erstellt:
31.08.2022, 18:23 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 31.08.2022, 18:23 Uhr

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