Mössingen · Inklusion

Ohne Barrieren in den Urlaub

Die KBF sucht ehrenamtliche Betreuer/innen, die auf Freizeiten mitreisen möchten. Manche sind seit Jahren dabei.

13.06.2019

Von ST

„Sechs Monate ist der jüngste Teilnehmer der inklusiven KBF-Freizeiten in diesem Sommer. Die Mission Inklusion ist hier eindeutig geglückt. Denn wenn Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam groß werden, wird Vielfalt für sie alltäglich“, schreibt die KBF in einer Pressemitteilung.

Es kommt gar nicht so selten vor, dass ehrenamtliche Betreuer/innen so begeistert von den KBF-Freizeiten sind, dass sie Jahr für Jahr wieder mitfahren – auch dann, wenn sie längst selbst Kinder haben, die sie dann eben mitbringen. „Wir haben uns von integrativ zu inklusiv bewegt“, erklärt Carolin Krauter, Organisatorin der Freizeiten bei der KBF: Darauf ist sie stolz. Denn inklusiv steht stellvertretend für die gleichberechtige Teilhabe an der Gesellschaft. Oder, wie Krauter es ausdrückt: „Nur wenn der Mensch Mensch ist, funktioniert Inklusion.“

Die Freizeiten der KBF sind für Menschen mit Behinderung oftmals die einzige Möglichkeit, ein wenig das Gefühl von Urlaub aufkommen zu lassen. Denn ohne Betreuer können sie nicht verreisen. Bei den KBF-Freizeiten werden sie 1:1 betreut. Ehrenamtliche Mitarbeiter, die zuvor geschult werden, stehen den betreuten Personen zur Seite – und machen gemeinsam mit ihnen Urlaub. Für viele, wirbt die KBF, sei es ein Ausgleich zum oft sehr leistungsorientierten Alltag. Die Betreuer bekämen schnell tolle Rückmeldungen, erzählt Krauter. „Und wenn am Abend jemand zu mir sagt: ,Danke, dass Du heute mit mir im Schwimmbad warst‘, dann fühle ich, dass ich etwas geleistet hab, dass ich etwas Gutes getan habe. Das ist ein unbezahlbarer Aspekt.“

So manchen Betreuer beflügelt dies so sehr, dass er jahrelang dabei bleibt. Seit 27 Jahre fährt einer der ehrenamtlichen Mitarbeiter inzwischen mit, jeden einzelnen Sommer, erzählt Krauter. Manche Ehrenamtlichen nehmen weite Anreisen auf sich, um mitmachen zu können. „Wir haben eine Dame aus London, die jedes Jahr dabei ist, Betreuer aus Berlin und viele Studenten aus Nordrhein-Westfalen.“ Studenten machen prinzipiell einen großen Teil der Betreuer aus. Für manchen Studiengang kann man sich die Freizeit auch als Praktikum anerkennen lassen.