Koch und Co. bei Kurzbahn-EM konzentriert
Ohne Angst in den Wettkampf
Bei der Kurzbahn-EM in Israel wollen sich die deutschen Spitzenschwimmer Selbstvertrauen für Olympia holen - und der Sicherheitslage trotzen.
Netanya. Als die deutschen Schwimmer um Paul Biedermann und Marco Koch Richtung Israel abhoben, mischte sich in die Vorfreude auf die Kurzbahn-EM die Sorge um die eigene Sicherheit. "Man fühlt sich nicht ganz so frei, als ob man nach Italien oder England reist. Aber wir müssen das aus unseren Köpfen verdrängen und uns auf die Rennen konzentrieren", sagte Bundestrainer Henning Lambertz.
Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hatte seinen Athleten freigestellt, bei den kontinentalen Titelkämpfen auf der 25-m-Bahn in Netanya (von heute bis Sonntag) teilzunehmen. So verzichtete unter anderem die zweimalige Kurzbahn-Europameisterin Dorothea Brandt (Essen) aufgrund der zumindest potenziellen Terrorgefahr auf einen Start. Auch einige Teambetreuer traten die Reise nicht an.
Der DSV steht in der Sicherheitsfrage mit dem Auswärtigen Amt und der deutschen Botschaft in Tel Aviv in Kontakt. Weltrekordler Biedermann und Weltmeister Koch machen sich dagegen keine Sorgen und sehen das erste internationale Kräftemessen in der Olympiasaison vor allem als sportliche Herausforderung auf dem Weg nach Rio. Neun Nachwuchsschwimmer dürfen bei ihrem EM-Debüt wertvolle Erfahrungen sammeln. "Wir schicken eine buntgemischte Truppe an den Start", sagte Lambertz, der kein konkretes Medaillenziel ausgeben möchte. Für Podestplätze könnte neben Biedermann und Koch auch Franziska Hentke sorgen.