Fußball

Oh, wie schön: Panama jubelt, Argentinien feiert Retter Messi

Der krasse Außenseiter darf mit zur WM, und auch der Vizeweltmeister lässt alle Kritiker verstummen. Die Niederlande, Chile und die USA trauern.

12.10.2017

Von SID

Lionel Messi war beim 3:1 in Ecuador  einmal mehr Argentiniens überragender Fußball-Magier. Seine drei Tore verhinderten ein historisches Debakel des Vizeweltmeisters. Entsprechend stolz war der 30-Jährige nach Partie. Foto: dpa

Lionel Messi war beim 3:1 in Ecuador einmal mehr Argentiniens überragender Fußball-Magier. Seine drei Tore verhinderten ein historisches Debakel des Vizeweltmeisters. Entsprechend stolz war der 30-Jährige nach Partie. Foto: dpa

Erleichterung und Freude bei den Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo, Enttäuschung beim zurückgetretenen Arjen Robben. Die WM-Qualifikation glich einer Achterbahn der Gefühle. Doch für die größte Sensation sorgte der krasse Außenseiter Panama: Erstmals in der Geschichte darf das Land aus Mittelamerika im kommenden Jahr zu einer WM-Endrunde reisen. Allerdings profitierte die „No-Name-Mannschaft“ bei ihrem historischen Triumph von einem umstrittenen Phantomtor. Das besiegelte auch das blamable Aus der USA um BVB-Jungstar Christian Pulisic.

Die Hilfe des Schiedsrichters brauchte Argentinien nicht. Der zweimalige Weltmeister hat ja schließlich Lionel Messi. Mit einem Dreierpack schoss der Star des FC Barcelona die Albiceleste am letzten Spieltag der südamerikanischen Eliminatorias doch noch nach Russland. Und widerlegte beim 3:1 (2:1) in Ecuador auch die heimischen Kritiker, die dem Superstar immer wieder vorwerfen, im Nationaltrikot nicht seine Topleistung abzuliefern.

„A la altura de Dios“, auf der Höhe Gottes, schrieb die Sportzeitung Ole. Gemeint waren damit vordergründig die 2850 Meter über dem Meeresspiegel im Spielort Quito – aber auch der ewige Vergleich mit Nationalheld Diego Maradona. Denn Messi hatte mit seinen drei Toren ganz alleine ein argentinisches Debakel verhindert: Vor dem letzten Spieltag drohte der Vize-Weltmeister als Sechster die Qualifikation zu verpassen, letztendlich reichte es zu zu Platz drei und der direkten Teilnahme.

Im Gegensatz dazu scheiterte Südamerikameister Chile ohne den gesperrten Arturo Vidal durch ein 0:3 in Brasilien als Sechster. Direkt im Anschluss schrieb Vidal: „Vielen Dank für alles, Jungs! Für all diese Jahre zusammen. Dafür, dass ihr alles auf dem Feld gelassen habt.“ Seine Seele sei nach dem Aus „zerstört“. Am Tag danach sah es schon etwas anders aus: „Jedes Mal, wenn sie mich fragen, stehe ich meiner Auswahl zur Verfügung“, twitterte der 30-Jährige.

„Das ist Euer Tag!“

Mit Chile hat ein von Bundestrainer Joachim Löw hoch geschätztes Team die WM verpasst. Dagegen hat der krasse Außenseiter Panama das WM-Ticket bereits jetzt sicher. Durch ein 2:1 gegen Costa Rica nutzte das Team aus dem Vier-Millionen-Einwohner-Land den Patzer der USA. Die Mannschaft von Jürgen Klinsmanns Nachfolger Bruce Arena verlor bei Schlusslicht Trinidad und Tobago überraschend 1:2. Erstmals seit 1986 findet damit eine WM-Endrunde ohne die USA statt.

Das war in Panama allerdings allen egal. Noch in der Nacht unterzeichnete Präsident Juan Carlos Varela – stilecht im Trainingsanzug der Mannschaft – ein Dekret für einen nationalen Feiertag am Mittwoch. „Zelebriert diesen historischen Tag! Das ist Euer Tag! Es lebe die Mannschaft! Es lebe Panama!“, twitterte Varela.

Europameister Portugal um Cristiano Ronaldo und Frankreich sicherten sich dagegen als letzte europäische Mannschaften das direkte Ticket. Portugal besiegte den direkten Konkurrenten Schweiz 2:0, Frankreich bezwang Weißrussland 2:1.

In den Niederlanden hielt sich die Enttäuschung über das erwartete WM-Aus dagegen in Grenzen. Zu unwahrscheinlich erschien im Vorfeld ein Kantersieg gegen Schweden – am Ende wurde es immerhin ein 2:0. Dabei verabschiedete sich Bayern-Stürmer Robben mit einem Doppelpack von der Elftal.

„Mir war bewusst, dass es heute das letzte Mal ist. Ich spiele bei einem Topklub in Europa. Ich will mich jetzt ausschließlich auf Bayern konzentrieren“, sagte der 33-Jährige. Robben absolvierte für die Elftal insgesamt 96 Spiele, seine 37 Tore bedeuten Rang vier in der ewigen Rangliste der Niederlande. 2010 war er mit Oranje in Südafrika Vizeweltmeister geworden, vier Jahre später in Brasilien WM-Dritter. sid/dpa

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Erstellt:
12.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 44sec
zuletzt aktualisiert: 12.10.2017, 06:00 Uhr

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