Ofterdingen · Wirtschaft

Ofterdinger Bäcker Schneider ist insolvent

Im Sommer 2018 übernahm der Öschinger Bäcker U. Schneider den Ofterdinger Filialisten Gulde. Nun ist Schneiders Betrieb auch insolvent, läuft allerdings weiter.

24.01.2020

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Investitionen in die Ofterdinger Backstube der Bäckerei U. Schneider (früher Gulde) verschlangen wohl doch mehr Geld als erwartet. Auch Schneider musste Insolvenz anmelden.Archivbild: Klaus Franke

Investitionen in die Ofterdinger Backstube der Bäckerei U. Schneider (früher Gulde) verschlangen wohl doch mehr Geld als erwartet. Auch Schneider musste Insolvenz anmelden.Archivbild: Klaus Franke

Schon im Dezember soll die Bäckerei U. Schneider Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt haben. Nun wurde die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens bekannt.

Der Betrieb in der Ofterdinger Großbackstube im Weiherrain und den zwölf Filialen geht aber mit den rund 120 Beschäftigten weiter. Kündigungen und Filialschließungen sind auch nicht geplant. Nach Auskunft einer Ulmer Kanzlei, die sich auf Hilfe für strauchelnde Unternehmen spezialisiert hat, machte die Bäckerei bei einem Jahresumsatz von 3 Millionen Euro deutliche Verluste.

Schneider soll erheblich in den Standort Ofterdingen investiert haben. Die Übernahme von Gulde eröffnete dem Einzelunternehmer den Spielraum, aus seiner beengten Backstube in Öschingen auszuziehen. Das soll auch der entscheidende Grund gewesen sein für den Einstieg in die insolvente Bäckerei-Filialkette im Juli 2018. Nun fehlten Schneider aber neuerliche Kreditzusagen für die Fortführung des Betriebs.

Die Filial-Bäckerei kaufte Schneider nach einem über acht Monate dauernden Insolvenzverfahren. In dessen Verlauf wurden von den ursprünglich 30 Filialen im und außerhalb des Landkreises viele geschlossen. Die Stärke der Belegschaft liegt nun auch deutlich unter dem einstigen Bestand von rund 300 Personen.

Gulde galt im Kreis Tübingen als ein Beleg für den Rückgang der Beschäftigung im Bäckerhandwerk. Einen großen Teil der Backwaren kaufen die Verbraucher an Aufbackstationen in Shops, Tankstellen oder bei Discountern.