Offizielle Kandidatenvorstellung der Gemeinde ist am 12. Februar in der Eichenberghalle

Hirrlingen. Der Gemeindewahlausschuss, der am Dienstagabend tagte, hatte an den Bewerbungsunterlagen der vier Kandidaten nichts auszusetzen. Drei der Bewerber wohnten der Sitzung im Rathaus bei, um sich den zehn Zuhörern und Zuhörerinnen knapp vorzustellen.

Der 43-jährige Markus Rölle, der seine Bewerbungsunterlagen schon im November abgegeben hatte, kommt aus Hirrlingen. Der gelernte Finanzwirt und selbstständige Versicherungsmakler ist, wie er auf Nachfrage des TAGBLATTs erklärte, zugleich Landtagskandidat der Alternative für Deutschland (AfD) für den Wahlkreis Tübingen. Für den Posten des Hirrlinger Bürgermeisters habe er sich als Hirrlinger „aus Prinzip“ beworben, so Rölle. Ein Wahlprogramm habe er sich noch nicht überlegt, strategisch setze er vor allem auf die Landtagswahl am 13. März. Beides, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter, gehe nicht.

Der 38-jährige Christoph Wild aus Hechingen ist Jurist und arbeitet seit zwei Jahren als Leiter des Sozial- und des Ordnungsamtes der Gemeinde Trossingen (das TAGBLATT berichtete). Zuvor war Wild fünf Jahre lang Referent im Sozialdezernat im Landratsamt Ludwigsburg. Von 2004 bis 2014 war er Mitglied der Hechinger CDU-Stadtratsfraktion, von 2009 bis 2014 außerdem Mitglied des Kreisrats.

Keiner Partei gehört Stefan Rieble an. Der 48-Jährige wohnt in Rottweil und arbeitet als selbstständiger beratender Betriebswirt. Der Sitzung des Wahlausschusses wohnte er gestern Abend nicht bei, er befand sich, wie dem TAGBLATT telefonisch berichtet, mit seiner Frau in Berlin. Verwaltungserfahrung habe er nicht, könne dafür aber auf 23 Jahre im Polizeidienst verweisen. Im Streifendienst war er unter anderem in Stuttgart, Oberndorf/Neckar und Rottweil eingesetzt. Nach dem Ausscheiden bei der Polizei studierte Rieble Betriebswirtschaftslehre (ausführlicher Bericht folgt).

Der letzte, der seine Bewerbung auf dem Hirrlinger Rathaus einreichte, war der 42-Jährige Rechtsanwalt Heiko Kübler aus Steinenbronn (das TAGBLATT berichtete). Kübler bezeichnet sich als CDU-nah. Von 2002 bis 2007 war er Verwaltungsdirektor der privaten SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien in Calw. Ab 2007 arbeitete er als Rechtsanwalt in der Geschäftsführung des Wirtschaftsverbands für Handelsvermittlung und Vertrieb Baden-Württemberg, dessen Hauptgeschäftsführer er ein Jahr später wurde. Außerdem ist Kübler als Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg aktiv.

2510 Wahlberechtigte werden am Sonntag, 21. Februar, zur Wahl des neuen Hirrlinger Bürgermeisters gebeten. Manfred Hofelich, der das Amt 32 Jahre lang innehatte, tritt nicht wieder an. Falls im ersten Wahlgang keiner der vier Bewerber die absolute Mehrheit erlangt, gibt es am Sonntag, 13. März, dem Tag der Landtagswahl, eine Stichwahl. Als Hofelich 1984 erstmals gewählt wurde, geschah das im zweiten Wahlgang: Mit genau einer Stimme Vorsprung vor seinem Mitbewerber Karl Fröhlich. Bei Stimmengleichheit hätte das Los entschieden.

Die Gemeindeverwaltung stellt die Kandidaten am Freitag, 12. Februar, um 19 Uhr in der Eichenberghalle vor. Manfred Hofelich als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses erklärte gestern die Regularien: Die Kandidaten treten in der Reihenfolge ihres Bewerbungseingangs auf. Jeder hat 20 Minuten Redezeit. Eine maximal einminütige Überschreitung ist drin, danach wird das Mikrofon abgestellt. Fragen aus dem Publikum sind nicht zugelassen, auch eine Diskussion der Bewerber findet nicht statt: Im Saal ist immer nur einer, die anderen befinden sich außer Hörweite in einem Nebenraum der Halle.