Kommunalpolitik · Grüne

Offiziell: Ulrike Baumgärtner will Tübinger Oberbürgermeisterin werden

Die erste Anwärterin hat ihre Kandidatur öffentlich gemacht: Ulrike Baumgärtner will sich über die Urwahl die Unterstützung der Grünen sichern und als Nachfolgerin von Boris Palmer ins Rathaus einziehen.

22.10.2021

Von sg

Möchte Nachfolgerin von Oberbürgermeister Boris Palmer werden: Ulrike Baumgärtner. Bild: Ulmer

Möchte Nachfolgerin von Oberbürgermeister Boris Palmer werden: Ulrike Baumgärtner. Bild: Ulmer

„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, den Schritt zu wagen. Ich werde mich für die Nominierung der Grünen und Alternativen im OB-Wahlkampf bewerben“, sagt die 42-Jährige in einem Interview mit dem TAGBLATT. Warum sie sich zur Wahl stellt? „Weil ich gerne Politik mache und weil es aus der Mitgliedschaft der Partei an mich herangetragen worden ist – wohl wissend, dass es hier mit Boris Palmer schon eine starke Persönlichkeit gibt, die auch antreten möchte.“ Ob sich Palmer dem Urwahl-Verfahren der Grünen stellt, ließ der Amtsinhaber jedoch bislang offen.

Baumgärtner ist Ortsvorsteherin in Weilheim und Kreisrätin der Grünen. Niemand im 67-köpfigen Gremium hatte bei der Wahl 2019 mehr Stimmen als sie erhalten. Dass sie sich Chancen auf den Wahlsieg ausrechnet, begründet sie auch damit, dass unter Palmer „eine Haltung und ein Politikstil Einzug gehalten haben, die eher spalten als zusammenführen“. Deshalb möchte sie „mit einem anderen Politikstil ein Gegenangebot machen“.

Die dreifache Mutter blickt optimistisch auf die kommenden Monate: „Ich habe sehr positive Signale aus allen grünen Kreisen auf allen Ebenen, aus allen Gruppierungen und Altersstufen. Das stimmt mich zuversichtlich, dass ich eine reelle Chance habe.“

Zur Person: Ulrike Baumgärtner

Ulrike Baumgärtner wurde 1979 in Wangen im Allgäu geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie studierte von 1998 bis 2006 in Tübingen Politikwissenschaft, Soziologie und Neuere Deutsche Literatur und promovierte von 2007 bis 2014 an der Universität St. Gallen über „Gender and Peacekeeping“ bei den Vereinten Nationen.

Beruf: 2006 bis 2007 arbeitete Baumgärtner für den Landtagsabgeordneten Boris Palmer. 2007 bis 2013 war sie Wissenschaftliche Assistentin an der Universität St. Gallen, 2013 bis 2020 Referentin für Ethik und nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Reutlingen. Sie hat Lehraufträge bei mehreren Hochschulen und bei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung, vorwiegend über Kommunalpolitik und öffentliche Verwaltungen. Außerdem berät sie Kommunen und Politiker.

Politik: Seit 2006 ist Baumgärtner bei Bündnis 90/Die Grünen aktiv. Bis 2009 war sie Mitglied des Kreisvorstands, 2011 bis 2013 des Landesvorstands. Von 2009 bis 2017 gehörte sie dem Tübinger Gemeinderat an, 2009 bis 2015 als Fraktionsvorsitzende von AL/Grüne. Seit 2019 ist sie Ortsvorsteherin in Weilheim und Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag.