Tübingen

Öffentlich ungefragt

Tübingens OB Boris Palmer und die Kunsthallenchefin Nicole Fritz verfolgen weiterhin das Ziel, die Badenixen-Skulptur der Künstlerin Carole A. Feuerman anzuschaffen („Neues von der Nixe“, 18. November, Regionale Kultur).

20.11.2019

Von christoph Hölscher, Tübingen

Was die Frage der Kunst im öffentlichen Raum angeht, scheint Oberbürgermeister Palmer den kontroversen öffentlichen Diskurs zu meiden. Wie sonst ist es zu verstehen, dass er die Stellungnahme der Kunstkommission zur Nixe versucht zu ignorieren?

Rückblende. Im Jahr 2010, als Kunstfreund, Bäckermeister und WUT-Gemeinderat Gottfried Gehr, im Gedenken an Lotte Zimmer, die Skulptur des Künstlers Johannes Kares mit Hilfe der Kulturstiftung vor der Burse aufstellte, gab es damals bereits Einsprüche, die das eigensinnige Verhalten privater Mäzene ohne Beteiligung von Bürgern kritisierten. Die Schlussfolgerung des Kulturamtes war, eine Kunstkommission einzurichten. Um so erstaunlicher finde ich es, dass beim Versuch, die Wassernixe von C. A. Feuermans an besagter Stelle zu installieren, die Kommission jetzt übergangen wurde. Statt derer sollen auf einem Podium am 4. Dezember Feuermans-Fans, wie OB Boris Palmer und Kunsthallenleiterin Nicole Fritz, die Kulturamtsleiterin Dagmar Waizenegger sowie der Künstler Olaf Metzler diskutieren. Warum nicht die Mitglieder der Kommission (Prof. Hans Joachim Lang, Prof. Anna Pawlak, Dr. Walter Springer, Birgit Rehfeldt sowie Steffen Braun) weitere Diskutanten sind, ist mir unverständlich. Ich dachte, die Stadt hätte aus den Unterlassungen vergangener Tage gelernt.

Bedeutet dieses Vorgehen, dass die Kunstkommission als Vertreterin der Bürger überflüssig wird, und wir in Zukunft von Mäzenen gestiftete Kunstwerke öffentlich ungefragt bestaunen müssen?

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Erstellt:
20.11.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 20.11.2019, 01:00 Uhr

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