Tübingen

Nur eine Lösung

17.10.2020

Von Martin Sökler, Tübingen

Am Dienstag in der Hepper-Halle wurden die Daten präsentiert: Bei den Strecken innerhalb Tübingens wird nur noch zu 25 Prozent das Auto genommen, die Mehrzahl ist zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus unterwegs. Den alltäglichen Stau in Tübingen verursachen die Pendler. Sie nehmen zu 74 Prozent das Auto. Dieser Verkehr macht über 90 Prozent der gefahrenen Kilometer aus.

An diesem Zustand können die untersuchten Alternativen Seilbahn und Schnellbus leider kaum etwas ändern. Nach den Berechnungen der Experten würden mit der Seilbahn gerade mal 1440 der ca. 100000 täglichen Fahrten anstelle mit dem Auto mit dem ÖPNV absolviert, mit dem Schnellbussystem gar nur 360 Umstiege aus bzw. ins Umland erreicht. Damit würde sich am Stau in Unterjesingen, der Weststadt, in Derendingen oder Lustnau nicht viel ändern.

Mit gleicher Methodik ermittelte exakte Daten für die Innenstadtstrecke werden noch erhoben. Nach allem, was man bisher weiß, werden sie deutlich darüber liegen. Es lohnt der Blick nach Karlsruhe: Dort konnte mit der Regionalstadtbahn der Autoanteil bei den Pendlern binnen 20 Jahren von 88 Prozent auf 55 Prozent gesenkt und der ÖPNV-Anteil von 11 auf 26 Prozent gesteigert werden. Das ist spürbar und verbessert die Lebensqualität in der Stadt.

Im diesem Umstieg vom Auto auf die elektrisch betriebene RSB liegt im Übrigen auch der ökologische Nutzen der Stadtbahn. Dass auch E-Busse umweltfreundlich unterwegs sind, ändert daran nichts. Sie schaffen es leider nicht, die Pendler aus dem Umland abzuholen.