Lehrstellen

Nur der Kreis Reutlingen legt bei Auszubildenden zu

Der Anteil der Flüchtlinge bei Neuabschlüssen hat erneut zugenommen. 2018 haben die Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen 1996 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.

17.01.2019

Von ST

Das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahr. In den fünf Landkreisen werden insgesamt 4822 junge Menschen ausgebildet.

Auffallend dabei sind rund elf Prozent mehr Vertragsauflösungen innerhalb der Probezeit aus: 189 Auszubildende haben ihre Lehre in den ersten Monaten wieder hingeschmissen. „Abbrüche können viele Ursachen haben“, sagt Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert. Eine davon könnte in der demografischen Entwicklung liegen. „Wie selten zuvor haben Jugendliche die Wahl zwischen verschiedenen Ausbildungswegen. Dies führt möglicherweise auch zu einer erhöhten Bereitschaft, eine Ausbildung schon in der Probezeit abzubrechen, wenn die Erwartungen sich nicht mit der Realität decken, oder den Betrieb zu wechseln sowie sich neu zu orientieren.“

Mit einem Anteil von 40 Prozent sind Metall- und Elektrobetriebe die wichtigsten Ausbilder im Handwerk. 803 Neuverträge entfallen auf die gewerblichen Zulieferer (Vorjahr: 797). Es folgen Bau- und Ausbaubetriebe: 443 junge Menschen haben 2018 eine Ausbildung zum Maurer, Stuckateur oder Maler begonnen (Vorjahr: 425). Zuwächse gibt es auch im von Nachwuchssorgen geplagten Nahrungsmittelhandwerk: 106 Neuverträge melden Bäcker und Metzger (Vorjahr: 99). Weniger Neuverträge verzeichneten jedoch die Gesundheitsberufe und das Holzgewerbe.

Die Bilanz weist erhebliche Unterschiede in den Landkreisen aus. Während der Rückgang in den Kreisen Zollernalb (-2,1 Prozent/413 Neuverträge), Tübingen (-2,5 Prozent/395) und Freudenstadt (-3,3 Prozent/237) im Durchschnitt des Kammerbezirks liegen, verzeichnet der Kreis Sigmaringen ein Minus von 17,6 Prozent (271 Neuverträge). Der einzige Kreis mit einer Steigerung ist Reutlingen, in dem die meisten Betriebe des Bezirks sitzen: Das Plus beträgt 6,9 Prozent (680 Neuverträge).

Erneut zugenommen hat der Anteil von Flüchtlingen: 2018 haben 136 Menschen aus Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Iran, Nigeria, Syrien, Pakistan und Somalia eine Ausbildung in einem Betrieb begonnen, das sind 6,8 Prozent aller Abschlüsse (Vorjahr: 5,4 Prozent). Damit sind 253 Flüchtlinge in der Lehrlingsrolle eingetragen (155).

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Erstellt:
17.01.2019, 20:02 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 17.01.2019, 20:02 Uhr

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