Tübingen

Nur Abitur

Eine gewisse Einseitigkeit in der Debatte über Schulen in Corona-Zeiten stellt dieser Leser fest.

20.04.2021

Von Boris Nestle, Tübingen

Seit der Corona-Pandemie wird in der öffentlichen Debatte fast nur über das Abitur diskutiert. Sicherlich besucht ein hoher Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg die beruflichen und allgemeinen Gymnasien, und sicherlich ist es ein gutes Recht, hier eine vergleichbare und faire Prüfung vergangener Abiture hinzubekommen.

Nun haben wir das zweite Jahr, in dem wir mit der Pandemie auch im Schulalltag klarkommen müssen. Wieder, wie im letzten Jahr, steht den angehenden Prüflingen die Wahlmöglichkeit, ob sie sich für die Haupt- oder Nachprüfung entscheiden. Wieder werden mit hohem Aufwand Nachnachprüfungen erstellt.

Alles so weit in Ordnung. Aber unser großartiges Land ist bekannt für die Vielzahl verschiedener Schulabschlüsse und hat sich zum Slogan gemacht: Kein Abschluss ohne Anschluss! Was ist mit den Fachhochschulabschlüssen, diese führen auch zum Studium? Was ist mit den Hauptschul-, Realschulabschlüssen? Was mit den Berufsfachschulabschlüssen, Berufskollegabschlüssen, Berufsschulabschlüssen? Hinter dieser Vielzahl von qualifizierten Schulabschlüssen stehen tausende Prüflinge, die dasselbe Recht wie die Prüflinge im Abitur haben!