Kommentar zum Auftakt im Dönermesser-Prozess

Nüchterne Fakten nach dem Medienhype vom Tatabend

Andrang vor dem Tübinger Schwurgerichtssaal, wo gestern der Prozess gegen einen vermutlich 22-jährigen Syrer begonnen hat, der seine Freundin im vorigen Sommer in Reutlingen mit einem Dönermesser ermordet haben soll: Schon um 8.30 Uhr steht eine Schlange von Zuschauern auf der Treppe. Alle müssen durch eine Sicherheitsschleuse, wo sie nach Waffen durchsucht werden. Auch die Journalisten müssen ihre Handys abgegeben.

24.01.2017

Von Matthias Reichert

Viele junge Leute sind unter den 80 Zuschauern, auch Ältere und Landsleute des Angeklagten wie des Opfers. Zu Beginn klicken Kameras, ein Fernsehteam filmt. Das Medieninteresse ist groß, aber es ist kein Hype wie am Tatabend. Da war zunächst nicht klar gewesen, ob es ein Terroranschlag war. Heute geht der Staatsanwalt davon aus, dass der mutmaßliche Mord mit einem Dönermesser eine Beziehungstat w...

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