Corona-Maßnahmen

Der Norden testet mit Touristen

Schleswig-Holstein will am Rahmen eines Modellprojekts wieder Tourismus zulassen. Am Montag soll festgelegt werden, welche Orte mitmachen dürfen. Zugrunde liegt ein ausgefeiltes Hygienekonzept.

10.04.2021

Von MICHAEL GABEL

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) Foto: Carsten Rehder/dpa

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) Foto: Carsten Rehder/dpa

Berlin. Nicht nur auf dem Wasser , sondern auch in den Strandregionen von Nord- und Ostsee wird über touristische Alternativen in Pandemie-Zeiten nachgedacht. Schleswig-Holstein plant mit Öffnungen im Tourismus und will bis Montag entscheiden, welche Modellregionen im Land dafür ausgewählt werden.

Dabeisein will auf jeden Fall die Gemeinde Büsum, ein Hafenort an der Nordsee. „Wir haben ein Konzept in vielen, vielen virtuellen Sitzungen erarbeitet und denken, dass das überzeugend sein könnte“, sagte Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje (parteilos) dem NDR. Man wolle „weitere Testzentren errichten und außerdem auf Maßnahmen aus dem vergangenen Jahr zurückgreifen“. Das gehe „natürlich nur im Zusammenspiel zwischen Vermietern und Gastronomen“.

Laut Lütje stehen die meisten im Ort hinter der Bewerbung. Im Arbeitskreis hätten neben Vertretern von Wirtschaftsverbänden auch Mitarbeiter des Ordnungsamts, der Polizei und des Ärztezentrums mitgemacht.

Das Land plant, dass in den ausgewählten Regionen vom 19.?April an Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen Gäste aufnehmen dürfen. Dabei beruft man sich auf einen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz von Anfang März, der vorsieht, im Rahmen von Modellprojekten Lockerungen für Tourismus und Kultur zu testen. „Wir wollen beweisen, dass Tourismus verantwortbar ist“, sagt Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP).

Die Vorgaben, die den interessierten Kommunen gemacht werden, sind streng. Gäste müssen einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Außerdem muss „eine geeignete Infrastruktur sowohl für Schnelltests als auch für die folgenden PCR-Tests aufgebaut werden“. Positiv Getestete müssen sich vor Ort in Quarantäne begeben können, wenn eine rasche Rückreise nicht möglich ist.

Unnötige Risiken sollen laut Wirtschaftsministerium vermieden werden. „Die Gesundheitsämter werden die Situation beobachten“, sagte ein Sprecher. Auch ein kurzfristiger Stopp sei nicht ausgeschlossen. „Es muss allen klar sein, dass gegebenenfalls eine Notbremse gezogen werden muss.“